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Rezension zu
Selkie

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überraschend anders

Von: Jill von Letterheart
13.06.2017

„Papa!“, schrie er ein letztes Mal aus Leibeskräften, doch seine Stimme, das Toben von Wind und Regen, das gequälte Ächzen des Schiffes, all das wurde von tauber Dunkelheit verschluckt, als der Junge ungebremst in das eiskalte Wasser stürzte. Ich war sooo wahnsinnig gespannt auf die Geschichte, trotzdem hat es jetzt so lange gedauert, bis ich es wirklich gelesen habe. Als es ankam, hatte ich bereits einmal reingelesen, aber so ganz konnte es mich da noch nicht fesseln, die ganzen guten Leserstimmen habe mich aber doch neugierig gemacht. Was für ein Einstieg. Nicht. Man startet mit einer kleinen Rückblende, die aber mit einer Erklärung sehr lang auf sich warten lässt. Genauso wie der Spannungsbogen. Es ist nicht so, dass nichts passieren würde…aber mir hat es leider wirklich zu lange gedauert, bis es um „das Wesentliche“ ging. Knapp 150/200 Seiten und dann kam in meinen Augen erst der richtige Einstieg, dafür aber auch in geballter Ladung. Ab da an konnte ich das Buch dann auch wirklich nur schwer aus der Hand legen, weil sich viele Ereignisse überschlagen haben und man gar nicht mehr wusste, was einen erwartet und wem man noch trauen kann. Kate hat mir, zumindest anfänglich, als Protagonistin richtig gut gefallen. Sie ist taff und tritt für die Sachen ein, die ihr wichtig sind – egal, was für Konsequenzen sie dafür in Kauf nehmen muss. Mit dieser Einstellung konnte sie auf jeden Fall viele Sympathiepunkte bei mir gewinnen. Allerdings hat sie zum Schluss hin keine klaren Linien mehr gehabt, an die sie sich gehalten hat. Was ich einerseits natürlich nachvollziehen kann, mich als Leser aber ein wenig genervt hab. (In sofern genervt, dass ich das Buch anschreien musste.) Auf einmal trifft sie Entscheidungen, die einfach niemandem mehr klar zu Gute kommen, sondern eine Mischung aus allem sind. Von ihrem Bruder Gabe, für den sie alles auf sich nimmt, erfährt man nicht allzu viel und ich persönlich konnte ihn überhaupt nicht durchschauen, obwohl er einen großen Teil im Buch präsent ist. Ian und Alaric. Wer jetzt wieder Angst vor einer berüchtigten Dreiecksbeziehung hat, der sei beruhigt! Hier kommen wir an den Teil, den ich besonders gerne mochte. Denn es geht hier eben NICHT um eine Lovestory. Vielmehr geht es um Vertrauen, Loyalität und Freundschaft. Drei Aspekte, die gerade in der Kombination zwischen den beiden Herren und Kate hart auf die Probe gestellt werden. Ich fand es wirklich überraschend und absolut positiv, was die Autorin hier gemacht hat: Der Antrieb von Kate war und ist ihr Bruder. Punkt. Sind wir ganz ehrlich, meistens sind es doch die „Liebschaften“, die immer mehr in den Vordergrund rücken. Was ich auch gar nicht immer schlimm finde, aber auch einfach mal sehr erfrischend, wenn man das „Ziel“ vor Augen behält. An Lunas Stelle wäre ich genauso hin und her gerissen gewesen, denn ich war mir schnell unsicher, wer hier überhaupt noch annähernd ein ehrliches Spiel spielt. Zum mystischen Aspekt: Auf diesen Teil habe ich mich natürlich am meisten gefreut und war auch hin und weg, als das ganze einen leichten „Piraten-Monsterjäger-Touch“ bekommen hat! Nur hat es mir zum einen halt wirklich ein bisschen zu lange gedauert, bis das Ganze ins rollen gekommen ist und zum anderen…ich hätte mir einfach noch so viel mehr davon gewünscht! Nichtsdestotrotz war dies ein wirklich starker und toller Auftakt, ich hoffe, dass die Autorin noch viel zu dieser Geschichte zu schreiben hat! FAZIT Auch wenn ich den Start ein wenig langatmig fand, so wird das Durchhalten auf jeden Fall bezahlt und man wird in eine ganz besondere Welt entführt. Ob nun Fans von „Monsterjägern“ oder mythischen/fantastischen Wesen – alle kommen hier auf ihre Kosten! Außerdem eine wirklich tolle Geschichte, was Vertrauen, Hingabe und Freundschaft angeht – definitiv lesenswert!

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