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Rezension zu
Der kleine Laden in Bloomsbury

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch für Buchliebhaber

Von: Anni Apfelkern
01.06.2017

Ein Buch, das von Büchern und einem Buchladen handelt! Da schlägt das Herz eines jeden Bücherwurms höher. So auch meins! Und ich wurde nicht enttäuscht. Wir begleiten Posy vom Beginn ihrer Erbschaft des kleinen heruntergekommenen Buchladens, der schon seit vielen Jahren in Familienbesitz ist, über den Aufbau eines neuen Konzepts, das beinhaltet, dass nur noch romantische Literatur aus allen Epochen und Stilrichtungen verkauft wird, bis hin zur neuen Einrichtung, Namensfindung und Eröffnung des Ladens. Das ganze fand ich unheimlich spannend und es war wirklich interessant Einblick in diese Abläufe zu bekommen. Man fiebert die ganze Zeit gemeinsam mit der Protagonistin mit, ob all ihre Ideen umzusetzen sind und Anklang bei den Kunden und den Kollegen finden. Der Schreibstil der Autorin konnte mich absolut begeistern. Er ist detailverliebt und sie versteht es die Magie von Büchern und Buchläden perfekt zu beschreiben. So hat man direkt den Duft von Papier und Druckertinte in der Nase und kann sich das Setting perfekt vorstellen. Man hat die kleinen Lädchen in der Umgebung genau vor seinem inneren Auge und kann die Waren die dort angeboten wurden quasi vor sich sehen, riechen, und fühlen. Die Autorin hat einen feinsinnigen Humor und einen tollen Wortwitz, mit dem sie mich oft zum Lachen gebracht hat. Die kleinen Sticheleien und Wortgefechte zwischen Posy und Lavinias arrogantem Enkel Sebastian sind einfach nur herzerfrischend. Seitdem die beiden sich im Kinderalter verkracht haben, sind die Fronten zwischen den beiden nämlich verhärtet und nur selten kommen die beiden komplett gegenteiligen Charaktere auf einen Nenner. Mit Posy haben wir endlich mal eine Protagonistin, die sich nicht die Wurst vom Brot nehmen lässt, schlagfertig ist und der Männerwelt (insbesondere Sebastian) ordentlich kontra gibt. Insgesamt wurde mit Posy ein sehr liebenswerter Charakter erschaffen. Ihre Leidenschaft für Bücher ist absolut ansteckend und mit ihrer verträumten, emotionalen und teils chaotischen Art konnte ich mich oft mit ihr identifizieren. Sie ist ein Mensch, den man einfach gern haben muss. Ihre heimliche Schwärmerei für Sebastian, die sie durch freche Sprüche und eine große Klappe gut zu überspielen weiß, verarbeitet sie in einem eigenen Geschichte mit dem Titel „Der Wüstling, der mein Herz stahl“. Die im Roman abgedruckten Auszüge aus diesem Buch waren für mich das einzige kleinen Manko an „Der kleine Laden der einsamen Herzen“. Ich fand sie kitschig und leider haben sie den Lesefluss mehr behindert, als die Geschichte bereichert. Auch, wenn man Sebastian durch seine überhebliche, kühle, arrogante und Posy gegenüber oft herablassende Art unsympathisch finden möchte, so gelingt es einem nicht. Irgendwann schafft er es dann doch, sich durch kleine Aufmerksamkeiten, liebe Worte und Gesten ins Herz der Leser zu schleichen. Selbst die Nebenfiguren sind sehr lebendig dargestellt: Sei es die extrovertierte Nina, die durch ihren auffälligen Kleidungsstil und ihren schlechten Männergeschmack etwas aus dem Rahmen fällt, die introvertierte, fast misanthropische Verity, oder der geldgierige, schmierige Investor, der alles tut um Posy den Laden abzuluchsen. Über allem schwebt die verstorbene Lavinia wie ein guter Geist. Man spürt die stetige Anwesenheit der alten Dame und ihre warmherzige Art im kompletten Buch. Außerdem hat die Autorin ein wunderbares Miteinander unter den Figuren geschaffen, sie gehen liebevoll miteinander um, und halten auch in schwierigen Situationen des Lebens zusammen. Man hat fast das Gefühl selbst Teil dieser familiären Gemeinschaft zu sein. Freundschaft und Zusammenhalt sind ein zentrales Thema dieses Buches und wurde für mich absolut gelungen umgesetzt. Die Autorin hat mit „Der kleine Laden der einsamen Herzen“ ein absolutes Wohlfühlbuch geschaffen, in das sich alle Buchliebhaber verlieben werden. Ich persönlich wäre definitiv Stammkundin in diesem besonderen Buchladen, würde mich mit Liebesromanen eindecken und in der angrenzenden Teestube stundenlang mit einem heißen Tee und leckeren Stück Kuchen in den Büchern schmökern. Ich freue mich riesig, dass es bald in einem zweiten Band ein Wiedersehen mit diesen tollen Figuren gibt und ich sowohl die Charaktere als auch den Buchladen noch nicht ganz gehen lassen muss!

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