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Rezension zu
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend, klug, hervorragend

Von: Michael Lehmann-Pape
24.05.2017

Zwei Frauen. Die sich nicht kennen. Die ein ist bereits tot, die andere zieht gerade in das Haus ein, in dem ihre Vorgängerin gestorben ist. Ein Haus im absolut minimalistischen Stil erbaut. Ein Haus mit vielen, außerordentlichen, intensiven Regeln, die man einhalten muss, um darin wohnen zu dürfen. Aufgestellt vom Erbauer und Besitzer, der das Haus für sich und seine Familie entwarf. Und Frau und Kind starben, so dass er es, die offizielle Lesart, nicht über sich brachte, dort einzuziehen. Ein attraktiver Mann, der auf beide Frauen, Emma in der Vergangenheit und Jane in der Gegenwart, seine Wirkung hatte und haben wird. Zwei Frauen, die beide einen Schicksalsschlag erlebt hatten. Emma im Angesicht von Einbrechern in der eigenen Wohnung mit einem Ablauf, der nur zögerlich ans Licht kommen wird. Jane, die ihr Kind im Mutterleib noch verloren hat und diese Totgeburt nur schwer verwindet. Und die heilfroh ist, für relativ geringes Geld dieses einmalige Haus beziehen zu dürfen. Auch wenn sie sich fragt, wer da eigentlich und warum die prächtigen Liliensträuße vor die Tür legt. Irge3ndwann wird Jane schon verstehen. Mit tiefem Erschrecken verstehen. Dass sie nicht alleine im Haus ist, auch wenn niemand anderes physisch anwesend ist. Was im Entfernten das Sujet von „Sliver“ aufgreift entfaltet sich von Beginn an schon in der Form durch Delaney in hervorragender, packender Art und Weise, bei der von Beginn an Spannung und Gefahr im Hintergrund lauert und diese sich langsam, aber stetig und mit bestem Timing gesetzt, intensiv steigert. Die Geschichte erzählt Delaney aus zwei Perspektiven und bietet auch hier eine ganz eigene Interpretation. Denn fließend gehen Vergangenheit und Gegenwart ineinander über. Betritt Emma damals mit dem Makler das Haus im Flur führt Delaney umgehend den Thriller aus den Augen Janes fort, wie diese den ersten Raum betritt. Hat Emma mit ihrem Lebensgefährten Gäste, schwenkt der Blick in die Gegenwart zu Jane und ihren engen Freundinnen im übersichtlichen Wohnzimmer des Hauses. Dies gelingt fließend und ohne Brüche, weil beide Frauen ähnliche Wege gehen, ähnliche Entwicklungen nehmen. Bis hin zum Tod und der Todesart? Das ist, neben der sehr flüssigen und bannenden Sprache Delaneys der zweite Grund, warum man das Buch kaum aus der Hand legen will. Wie ergeht es Jane und was genau steckt hinter all dem? Oder besser wer? Ein hervorragender Thriller, der lange nachhallt.

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