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Rezension zu
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Traumhaus wird zum Albtraum

Von: Denise
20.04.2017

Jane sucht ein neues Zuhause. In ihrem alten kann sie nicht bleiben, zu vieles erinnert sie an ihre tote Tochter Isabel. In der Folgate Street 1 scheint sie das Traumhaus gefunden zu haben: hochmodern und sicher. Jedoch stellt der Eigentümer scharfe und exzentrische Regeln auf. Jane will es versuchen. So wie es vor ihr Emma getan hat. Doch Emma ist tot... "The girl before" ist das Thrillerdebüt von J.P. Delaney und hat mir insgesamt gut gefallen. Der Autor spielt geschickt mit der Vergangenheit und Gegenwart seiner Figuren und zieht seine Leser in eine Strudel aus Perfektion und Narzissmus. Die Geschichte wird sowohl von Jane als auch von Emma aus der Ich-Perspektive erzählt. Während man mit Jane gegenwärtig in das Haus einzieht und lebt, erlebt man mit Emma die Vergangenheit und ihr Leben in der Folgate Street 1. Beide Frauen haben eines gemeinsam: ihre Faszination für den Eigentümer Edward. Und der ist beileibe kein sympathischer Mann: egozentrisch, perfektionistisch und narzisstisch beherrscht er nicht nur seine Firma, sondern auch jede Person, die mit ihm Umgang pflegen muss. Diese Mischung hat es mir von Beginn an angetan und ich war sehr neugierig, wie Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängen. J.P. Delaney erschafft mit Edward eigentlich das Sinnbild des reichen Egomanen, der im Romance-Bereich so vergöttert wird. Ich hatte zugegebenermaßen Angst, dass auch der Autor sich auf diese Welle schwingt und die Gefahren achtlos beiseite streicht. Doch meine Befürchtung war unbegründet. Delaney stellt Edward schonungslos ehrlich da, macht die Faszination der Frauen und ihre Beweggründe greifbar, lässt aber ebenso kritische Stimmen mehr als deutlich zu Wort kommen. Insgesamt zeigt der Autor ganz genau, welche Gefahren hinter Edwards Kontrollwahn lauern. Das fand ich erfrischend anders. Die Story ist spannend geschrieben und hat mich großteilig mitgerissen. Es gab zwar Kapitel, bei denen ich dachte, dass selbst der Autor nicht mehr weiter weiß, dennoch hat es mir Spaß gemacht, mit Jane und Emma in Folgate Street 1 zu leben. Ich habe mit ihnen gefiebert, geliebt und um mein Leben gebangt. Auch der Schluss konnte mich, trotz meiner Skepsis, was da noch kommen möge, überraschen und überzeugen. Toll! Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, offen und versteckt sich nicht hinter abschwächenden Beschreibungen. Das fand ich großartig. Fazit: willkommen im gruseligsten Haus Londons. Ich kann das Buch empfehlen.

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