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Rezension zu
Wäre da doch jemand, der mich hört!

Konkret und ehrlich

Von: Michael Albus aus Mainz
12.06.2024

Thomas Weiß ist kein unbeschriebenes Blatt. Er hat viele gute und bemerkenswerte Bücher geschrieben. Es lohnt sich, ihn genauer kennen zu lernen. Seine Gedichte vor allem haben einen unverwechselbar originellen Ton. Er ist ein Seel-Sorger. Evangelischer Theologe. Und war lange Zeit seiner beruflichen Laufbahn evangelischer Pfarrer. Kennt sich sehr gut aus an der „Basis“. Weiß, was die Menschen von heute umtreibt. Und versucht Antworten zu geben, die nicht von des Gedankens Blässe angekränkelt sind, die auf gelebten und durchlebten Erfahrungen beruhen. In seinem jüngsten Buch „Wäre da doch jemand , der mich hört, Wege durch Zeiten des Leids“ gibt er eine Probe davon. Er war sehr schwer erkrankt und rang mit dem Tode. Lange Zeit war nicht klar, ob er überleben würde. Er hat es geschafft. Und berichtet in seinem Buch über die Gedanken, Gefühle und Erfahrungen in den „Zeiten des Leids“. Wieder besticht die Klarheit und Unverschnörkeltheit seiner Sprache. Ihre Konkretheit. Sein Suche nach Gott hat längst Abschied genommen von wohlfeilen Gottesbildern und geschraubten Gottessätzen. Er stellt sich, um mit Meister Eckhard zu sprechen, „nackt dem nackten Gott“. Spürt seine Grenzen. Und anerkennt sie. Immer im Gestrüpp der Schmerzen. Immer den Tod nah vor Augen. Zuweilen hat es mir beim Lesen den Atem verschlagen. Vergingen mir Hören und Sehen. Aber am Ende verspürte ich so etwas wie Trost, wie Tröstung im Leiden, im Meer der Schmerzen. Darin liegt die Stärke dieses Erfahrungsberichts: Es ist ehrlich bis auf die Spitze, ehrlich bis auf den Ab-Grund. Gibt sich nicht mit billigen Antworten zufrieden. Schweigt , bleibt wortkarg, wo es nichts oder kaum mehr etwas zu sagen gibt. Es bleibt auch der Zweifel. Thomas Weiß im O-Ton: „Glaube und Zweifel gehören zusammen wie zwei Partner, wie zwei Liebende, die nicht voneinander lassen können, in deren Innigkeit der eine ohne den anderen nicht sein kann. Sie tanzen miteinander, doch es nicht ausgemacht, wer von beiden führt – sie wechseln sich ständig und überraschend ab“.

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