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Rezension zu
Minna. Kopf hoch, Schultern zurück

Eine Frau kämpft für ihr Glück

Von: katikatharinenhof
15.06.2022

Aufrecht geh'n Aufrecht geh'n Ich habe endlich gelernt wenn ich fall Aufzustehn Mit Stolz in meinen Augen Und trotz Tränen im Gesicht Aufrecht geh'n durch die Nacht ins Licht (Mary Roos) Minna hat gelernt, mit wenig auszukommen und das Beste aus jeder Situation zu machen. Doch das große Glück hat sich noch nicht eingestellt und die junge Frau möchte alles dafür tun, um den einfachen Verhältnissen zu entfliehen. Ihre Wünsche scheinen in Erfüllung zu gehen, als der wohlhabende Fred in ihr Leben tritt. Doch mit Minnas zunehmenden Erfolgen als Schneiderin werden die Probleme größer, denn die Zeit ist einfach noch nicht reif für Frauen, die ihren eigenen Weg gehen. Minna steht mehr als einmal vor dem Scheideweg ihres Lebens und muss immer wieder für ihr Glück kämpfen... Felicitas Fuchs nimmt ihre eigene Familiengeschichte zum Anlass, um daraus eine mitreißende Romanreihe anzufertigen, die mit Band 1 einen grandiosen Start verzeichnet. Minna ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich mag ihre Art, wie sie ihre Wünsche und Träume formuliert und auch in die Tat umsetzt. Sie ist ihrer Zeit weit voraus und muss daher gegen alte Denkweisen und Standesdünkel ankämpfen, die ihr mit voller Breitseite immer wieder entgegen schlagen. Auch das Schicksal hat sich gegen sie verschworen und wirft ihr immer wieder Steine in den Weg, die Minna herausfordern und stärker werden lassen. Ich bewundere diese Frau, denn sie lässt sich nicht brechen, sieht ihre Chancen und weiß diese zu nutzen. Die Leser:innen begleiten Minnas Lebensweg über einen Zeitraum von 54 Jahren und werden somit zu Zeitzeug;innen, die den politischen und gesellschaftlichen Wandel und den Krieg hautnah miterleben. Die Autorin erzählt in eindringlichen und aufrüttelnden Worten vom Ausbreiten der völkischen Ideologien, lässt die dunkelste Zeit der Geschichte wieder lebendig werden, ermöglicht den Lesenden, eins mit den Romanfiguren zu werden und ihre Geschichte hautnah mitzuerleben. Sie zeichnet ein sehr plastisches Sittengemälde , trifft den Zeitgeist und ermöglicht den Nachkriegsgenerationen, einen Blick in das Leben ihrer Großmütter zu werfen. Vieles, was vielleicht unausgesprochen ist, erhält durch diesen Roman eine Stimme. Noch nie waren Freud und Leid, Hoffnung und Angst, Liebe und Enttäuschung so eng miteinander verknüpft, wie in diesem Buch. Gemeinsam mit Minna wachsen die Leser.innen an den Schicksalsschlägen über sich hinaus, verlieben sich und spüren Schmetterling im Bauch, trocknen sich die Tränen und fragen sich immer wieder, was alles ein Mensch ertragen kann, bis er/sie droht, am Schicksal zu zerbrechen. Band 1 der Mütter-Trilogie ist voller Geheimnisse, grandioser Momente und Augenblicken, die in Erinnerung bleiben - ein mehr als gelungener Start, der Lust auf mehr macht.

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