Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Zeichen der Wahrheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bildgewaltiger Weltentwurf, aber zäher Einstieg

Von: Noemi
13.09.2016

Meinung Insgesamt konnte mich der Inhalt mehr als überzeugen. Allerdings nicht von Anfang an, der hartnäckige Einstieg gestaltet sich überaus schwierig. Man weiß nicht, woran man ist, braucht Zeit, um sich in Sprache und Handlung einzufinden und die Figurenkonstellationen in seinem Kopf zu ordnen. Ich überlege noch, ob es teilweise auch an der Übersetzung lag - "Truthwitch" klingt irgendwie ansprechender als "Wahrmagis" (auch wenn das wohl die am besten passendste deutsche Bezeichnung ist) und Strangschwestern, Herzstränge, Höllenbarde etc. sind vermutlich in keiner Sprache geläufige Wortlaute, oder? Man kann es sich relativ zügig selbst zusammenreimen, aber ein paar mehr Erläuterungen von der Autorin an den richtigen Stellen hätten nicht geschadet. Ich beispielsweise habe mich erst nach circa 150 Seiten so richtig in die Geschichte eingefunden, aber von da an geht es steil aufwärts und der Spannungsbogen kennt kein Anhalten. So zäh es ist, sich bei all den ungewöhnlichen Namen der Städte und Personen, Redewendungen und Kulturen zurechtzufinden, so sehr trägt es doch dazu bei, dass man schließlich die Atmosphäre der fiktiven Welt in S"chwestern der Wahrheit" begreift. Das Buch fällt schon allein deshalb aus dem Rahmen, weil es ein unglaubliches Setting in sich trägt. Ob stürmische Seeschlachten oder Wunder der Natur, das alles zaubert Susan Dennard bildgewaltig vor unsere Augen. Vermischt mit der Vielzahl an übernatürlichen Fähigkeiten und Legenden von noch größerer Schöpfung ergibt sich ein beeindruckender Grundriss. Wobei ich auch hier einschränken muss, dass einige Hintergrundinfos, die für mich relevant wären, keine Beachtung finden. Ich hoffe, dass sie in den Folgebänden noch behandelt werden, damit man sich ein klareres Bild schaffen kann. Dass Susan Dennard Sarah J. Maas, die Autorin der Throne of Glass-Reihe, als ihre eigene Strangschwestern bezeichnet, hat mich letztendlich gar nicht so sehr überrascht. Denn in Ansätzen erinnern mich die Protagonisten an meine Kick-Ass-Queen der Buchwelt, Celaena. Sie haben Stärke, unerschütterlichen Willen und absolute Loyalität gemein, obwohl sie sonst in verschiedenen Ebenen liegen. Safiya und Iseult agieren wie zwei Teile einer Seele, sei es nun im Kampf oder in ihrer Denkweise. Während Iseult im logischen Denken brilliert, stürzt sich Safi unbedacht in das nächste Risiko. Sie halten unerbittlich zueinander, nichts geht über ihre Freundschaft und Susan Dennard hält dies glücklicherweise konsequent durch. Ich hätte es nämlich sehr unglaubwürdig gefunden, wenn ihre außergewöhnliche Bindung wegen eines dahergelaufen Prinzen über Bord geht - doch zu meiner Erleichterung ist dies nicht der Fall. Zwar zeichnet sich die Liebesgeschichte immer deutlicher ab, jedoch behalten beide Personen ihre Prinzipien im Auge und wissen, was wirklich für sie zählt. Umso schöner ist es da, dass mich die Romanze zusätzlich mitfiebern ließ, ungestört von der Tatsache, dass es eigentlich offensichtlich ist, worauf es trotz aller Versuche der Zurückhaltung hinausläuft. Die Story wird nicht nur Safiya und Iseult erzählt, sondern auch von dem Windmagis Merik und dem Blutmagis Aeduan, die mich beide in ihren unersetzlichen Rolle überzeugt haben. Selbst wenn Merik selten sein Temperament zügeln kann und hin und wieder wie ein wichtigtuerischer Idiot auftritt, auch das gehört zu seinen einnehmenden Ecken und Kanten. Dagegen ist Aeduan ein disziplinierter, höchst gefährlicher Söldner, der die Jagd auf Safi und Iseult beginnt. Trotzdem hat mich sein vielschichtiger Charakter so fasziniert, dass ich ihn schnell nicht mehr zu den "Bösen" zählte. Es steckt noch einiges mehr in ihm und ich bin gespannt, was in den Fortsetzungen auf uns zukommt. Fazit "Schwestern der Wahrheit" hat mich mit seinem Weltentwurf und der actionreichen Handlung letztendlich so gefesselt, dass ich dafür wahrscheinlich 5 Sterne vergeben würde. Da der langwierige Einstieg aber kaum Freude gemacht hat, ziehe ich dort einen Stern ab.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.