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Rezension zu
Die Erlöser

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gute Idee mit schlechter Umsetzung

Von: Christian
30.07.2016

Nick Cutter hatte mich durch seinen sehr speziellen Roman "Die Tiefe" überzeugen können. Auch "Die Erlöser" ist wieder sehr speziell geworden. Überzeugen konnte er mich dieses mal aber leider nicht... Inhalt: Die Kirche ist der Staat! In der Zukunft ist Religion alles und der religiöse Fundamentalismus dominiert alle Facetten des Lebens. Die New Bethlehem Police Force sorgt dafür, dass es so bleibt - und dabei ist ihnen jedes Mittel Recht. Jonah Murtag gehört zu dieser Religionspolizei und soll in einer Reihe von Anschlägen ermitteln. Die Anschläge scheinen zunächst vollkommen willkürlich und Jonah gerät immer mehr unter Zeitdruck - denn die Regierung schreckt nicht davor zurück, eine "abtrünnige Stadt" dem Erdboden gleich zu machen. Wer steckt hinter den Anschlägen und weshalb werden sie verübt? Meine Meinung: Der christliche Glaube dominiert die Welt und lässt keinen anderen Glauben zu: Moslems oder Juden werden in Ghettos gedrängt, in denen sie ihrem Glauben heimlich ausüben. Wer gegen das fundamentalistische Weltbild verstößt, wird beispielsweise durch eine Lobotomie gefügig gemacht. Jonah Murtag ist einer der Männer, die für Recht und Ordnung sorgen. Als gottesfürchtiger Mann ist er der festen Meinung, dass er den Opfern durch seine Taten "Heilung" bringt. Dieses Setting klingt meiner Meinung nach unglaublich spannend, aber leider spinnt Cutter daraus keine spannende Geschichte. Über große Teile des Buches fragt man sich, wo er mit der Geschichte hin möchte und was letztendlich der Sinn des Buches ist. Einen roten Faden konnte ich nicht erkennen und es fühlte sich deshalb an, wie eine Aneinanderreihung von Action-Einlagen, Gewaltdarstellungen und düsteren Einblicken in das Zukunftsszenario. Mich hätte es auch interessiert, wie die Kirche die Macht ergriffen hat und wie es letztendlich zu dieser Welt gekommen ist. Leider werden diese Antworten nicht gegeben. Das Buch hat seine guten Momente und auch interessante Ideen - beispielsweise das Reinwaschen von Sünde durch das organisierte Schlachten von Lämmern oder der Rückschritt durch das Abschaffen moderner Medizin. Diese Ideen können über den desaströsen Buchaufbau und die wirre Geschichte leider nicht hinwegtrösten, sodass ich mich letztendlich durch das Buch quälen musste. Fazit: Eine Mischung aus Dystopie, Horror und Polit-Thriller, die großes Potential bietet und dennoch enttäuscht. Ich konnte mit dem Buch und der Geschichte letztendlich überhaupt nichts anfangen und vergebe deshalb nur 2 Sterne.

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