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Rezension zu
Fünf am Meer

Der Geruch von Meer

Von: Time and Tea
13.07.2016

Was in den ersten Kapiteln nach einer klischeehaften, einfach gestrickten 0815 Geschichten klingt, wendet sich schnell zu einer ganz besonderen. Linn ist als Protagonistin ausnahmsweise mal halbwegs distanziert geschrieben. Trotz vieler Gedanken, bekommt man weder alles offenbart, noch ein klares Bild von ihr, was wirklich echt schön ist. Charaktere, die auf den ersten Seiten breit erklärt werden sind anstrengend und in einfachen Romanen einfach ein langweiliges Stilmittel. Die Kunst ist es, den Charakter durch Dialoge und Geschehnisse aufzubauen, genau das macht Sternberg wirklich toll. In dem Moment, wo man die fünf Rentner kennenlernt, hatte mich das Buch. Innerhalb weniger Seiten legt das Buch alle Klischees ab, gurkt nicht hunderte von Seiten auf der Liebesgeschichte der Protagonistin rum und ist am Ende doch irgendwie wieder viel zu schnell rum. Fünf am Meer Der Schreibstil ist am Anfang schlichtweg zu simpel. Die Wortwahl ist wenig abwechslungsreich und es klingt alles sehr einfach und nicht besonders kreativ. Doch irgendwann liest man sich rein und nach einigen Seiten fällt es plötzlich gar nicht mehr auf. Ob die Autorin einfach schnellst möglich „zur Sachen kommen„ wollte? Es liest sich zumindest ein wenig so. Das Setting ist wundervoll gewählt. Wie so oft hatte ich Angst davor von einer deutschen Autorin Amerika, New York und die Hamptons beschrieben zu bekommen. Das geht viel zu häufig nach hinten los und eben so kritisch las ich das Buch dann auch. Doch man muss an dieser Stelle eine Lanze brechen, selten hat eine deutsche Autorin dieses Gefühl von Amerika, was sonst nur Sparks so schön mit North Carolina hinbekommt, so toll beschrieben. Die Charaktere wirken leider an manchen Stellen ein wenig zu flach. Grade die Rentner – die Fünf am Meer – kommen ein wenig zu kurz, was aber schlichtweg einfach der Seitenzahl geschuldet ist. Einhundert Seiten mehr hätten der Geschichte definitiv gut getan. Durch die schönen Vergangenheits-Elemente von Dotty und Byron hat die Geschichte dieses gewisse Etwas, was man in vielen Liebesromanen vergeblich sucht. Auch, wenn ich mir gewünscht hätte, dass der Plot rund um Dotty in den 20ern oder den 40ern gespielt hätte, da er sich viel älter als die 80er anfühlt, ist die Idee wirklich schön. Jedoch wirkt der Plot dadurch ein wenig fehlplatziert, da die 80er definitiv nicht so viel Romantik mit sich bringen, wie die 20er, auch in Hinsicht auf die Auffassung von Dotty. Auch zu erwähnen ist das unfassbar schöne Cover, was frisch und einladend ist – ein wahrer Eyecatcher. So sollten Bücher heutzutage aussehen. Weg mit den furchtbaren Filmcovern, her mit wunderschönen Artworks, die einen quasi dazu zwingen das Buch mitzunehmen! Fazit – „Fünf am Meer„: Eine wundervolle Geschichte, die ein paar kleine Geheimnisse birgt, die zum Schmelzen und zum Zweifeln anregen. Eine Protagonistin, die nicht nur ein mal zwischen den Stühlen sitzt und bei der man jegliche Verzweiflung, Misstrauen und Sorge zutiefst nachvollziehen kann und sogar ein wenig mit leidet. Außerdem eine sehr liebevolle Idee, die mit ganz viel Hingabe und Details umgesetzt wurde. Wem nach dem Geruch von Meer und den Geräuschen der Großstadt ist, wird mit diesem detailverliebten Buch, dass ausnahmsweise mal nicht auf die 0815 Liebesgeschichte setzt, sehr viel Spaß haben.

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