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Rezension zu
Papierjunge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine tödliche Legende

Von: Martinas Buchwelten
21.03.2016

Meine Meinung: Obwohl man diesen fünften Fall rund um Fredrika Bergmann und Alex Recht auch ohne Vorkenntnisse der ersten vier Bände lesen kann, ist mir doch aufgefallen, dass vorallem von den Lesern, die die Vorgängerbände NICHT kennen, die nicht so guten Kritiken kommen! Und das kann ich mir auch gut vorstellen, denn die Reihe baut wirklich im Rahmen der Ermittler aufeinander auf und ist vielleicht für Nichtkenner undurchsichtig und langatmig. Das ist "Papierjunge" aber ganz und gar nicht!!!! Gleich der Prolog hat mich nach Luft schnappen lassen und wie die Autorin hier die Ereignisse verpackt hat, damit man bis zum Schluss rätselt, wen dieses grausame Schicksal ereilt, ist wirklich grandios! Hut ab! Nachdem mich der letzte Band "Himmelschlüssel" wirklich begeistert hat und der durch den geplanten Absturz des German Wings Piloten im letzten Jahr plötzlich an Aktualität gewann, geht es in "Papierjunge" um eine alte jüdische Legende, die den roten Faden in der Geschichte darstellt. Diese Sagengestalt aus einem Kibbuz, eben genannt "der Papierjunge", erwacht des Nachts zum Leben und holt sich Kinder, die er anschließend ermordet. Doch zuerst geht es um den Mord an einer Erzieherin der jüdischen Salomon-Gemeinde in Stockholm. Hier treffen wir auch auf einen alten Bekannten, nämlich Peder Rydh, der vor kurzem den Job als Sicherheitschef in der jüdischen Gemeinde angenommen hat und nun eine schwere Aufgabe vor sich hat. Denn kurz darauf verschwinden zwei Jungen aus derselben Gemeinschaft auf dem Weg zum Tennisunterricht. Sie werden am nächsten Tag tot aufgefunden - mit einem Papiersack über den Kopf, auf dem Augen, Nase und Mund aufgemalt sind. Alex Recht und Fredrika Bergmann, die vom schwedischen Nachrichtendienst wieder zurück in die Landeskriminalpolizei wechselt, beginnen zu ermitteln und stellen bald fest, dass die Eltern der beiden ermordeten Kinder zum selben Zeitpunkt aus Israel nach Schweden eingewandert sind. Diese sind auch nicht sehr auskunftsfreudig und scheinen etwas zu verschweigen. Alex Verdacht, dass die Lösung in Israel zu finden ist, wird immer reeler. Deshalb kontaktiert er die Regierungsbeamtin Eden Lundell, die wir aus dem vierten Band der Reihe bereits kennen. Außerdem schickt er Fredrika vor Ort nach Israel, um über die Vergangenheit der Eltern und die Legende des "Papierjungen" zu recherchieren, dessen Geschichte nur Eingeweihte zu kennen scheinen. Wie bereits im letzten Roman von Kristina Ohlsson bemerkt man auch hier sofort, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt. Bevor sie sich der Schriftstellerei gewidmet hat, war sie im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium und als Terrorismusexpertin bei der OSZE in Wien tätig. Die Verbindung zum israelischen Mossad und zur Regierung in der Geschichte sind daher nicht "nur" recherchiert, sondern kennt die Autorin aus ihrem Berufsfeld. Der Thriller ist sehr komplex aufgebaut und gut konstruiert. Als Schauplatz dient diesmal neben Schweden auch Israel. Es gibt zahlreiche Wendungen und ich muss zugeben, dass ich wirklich keine Ahnung hatte, was hier dahintersteckt und wer der Täter ist. Die Autorin legt viele falsche Fährten, die mich immer wieder verzweifelt die Haare raufen ließen.... Leider flaut die Spannung in der Mitte der Geschichte etwas ab, was auch der Grund ist, dass ich keine 5 Sterne, sindern "nur" 4 1/2 geben kann. Auch die Ermittler kommen zu diesem Zeitpunkt nicht vom Fleck und verfolgen Fährten, die immer wieder ins Nichts führen. Der Leser ist jedoch Alex Recht und Fredrika Bergmann durch die Erzählperspektive von Eden Rundell etwas im Vorteil, da er dadurch einige wichtige Informationen erhält, die die Beiden nicht kennen. Zu den altbekannten Hauptprotagonisten kommen nicht viele neue Personen ins Spiel. So hat man das Gefühl fast alle Beteiligten bereits gut zu kennen. Natürlich spielen auch wieder die persönlichen Hintergründe von Alex, Fredrika, aber auch von Eden und Peder, eine große Rolle. Durch einen geschickt angelegten Prolog ist diese Komponente in diesem fünften Fall noch spannender.... Schreibstil: Die Geschichte wird in einzelne Ermittlungstage unterteilt, wobei jeder Tag auch noch einmal aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Dies ist besonders hilfreich, da es bei der komplexen Story hilft dem Ablauf zu folgen. Der Spannungsbogen ist bis auf einen kleinen "Absacker" in der Mitte hoch und ich wollte den Thriller gar nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil ist wie immer flüssig und sehr gut zu lesen. Fazit: Wieder ein absoluter TOP Thriller der Autorin, die auch beim fünften Band ihren Standard halten konnte und nicht wie bei anderen Thrillerautoren nach drei Büchern einer Reihe eher Langeweile aufkommt. Im Gegenteil: Ich finde Kristina Ohlsson wird immer besser! Ich bin und bleibe Fan!

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