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Rezension zu
Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Cornwall geht auch ohne Pilcher: Roman "Black Rabbit Hall"

Von: einfach Stephie
01.03.2016

"Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert" lautet der Untertitel des Romans Black Rabbit Hall. Das sprach mich gleich an und ich begann zu lesen. Und zu lesen. Und zu lesen. Es beginnt seicht im schönen Cornwall, das ähnliche Szenen zeigt wie bei Rosamunde Pilcher: Wunderschöne Landschaften mit grünen Wiesen und verträumten Anwesen säumen die Küste. So ist auch Pencraw genannt "Black Rabbit Hall" eines dieser englischen Herrenhäuser, in dem in den 1960er Jahren die Londoner Familie Alton mit ihren vier Kindern die Sommerferien verbrachte. Die Zwillinge Amber und Toby sind unzertrennlich, die jüngeren Geschwister Barney und Kitty vervollkommnen die Familie. Barney ist ein kleiner Streuner, der den Kaninchen auf dem Grundstück hinterher jagt. Kitty liebt ihr Lumpenpüppi und schleppt es überall mit. Mutter Nancy ist wunderschön und hat mit üblichen Konventionen wenig im Sinn, der Vater ist seiner Frau verfallen und genießt die glückliche Zeit auf Black Rabbit Hall. Kindermädchen und Köchin unterstützen die Familie und wir lieben alle Darsteller auf Anhieb. Was für eine tolle Familie! Doch schon der Start des Buches lässt eine Tragödie erahnen: Das Mädchen Amber Alton steht auf einer Klippe, die sich am Rande des Grundstücks erstreckt und entdeckt einen menschlichen Körper im Wasser. Wer könnte das sein? Wir erfahren es erst viel später. An dieser Stelle dankt das Pilcher-Feeling ab und wir tauchen ein in eine spannende, teils düstere Story, die uns kaum loslässt. Weiter erzählt wird abwechselnd in zwei Zeitsträngen. Lorna und Jon suchen rund dreißig Jahre später eine tolle Location für ihre anstehende Hochzeit. Lorna entdeckt in einem Magazin die Werbung von Black Rabbit Hall als Hochzeits-Lokalität und möchte es sofort anschauen. Jon ist nicht gerade begeistert, als sie das Anwesen erst nach langer Irrfahrt aufspüren und dann noch feststellen müssen, dass das Haus sowie ihre Bewohnerin Mrs. Alton die besten Jahre weit hinter sich haben. Für Lorna aber umgibt das Haus eine Aura, die sie in ihren Bann zieht. Sie lässt nicht locker und entscheidet gegen Jons Willen, ein paar Tage in dem Haus zu verbringen. Was genau zieht sie so sehr an? Sie findet bei ihrem Vater Fotos, auf denen sie mit ihrer inzwischen verstorbenen Mutter vor dem einst herrschaftlichen Anwesen abgelichtet ist. Was hat es damit auf sich? Die Familiengeschichte der vier Geschwister um 1968 wird sehr lebhaft und berührend geschrieben. Durch einen tragischen Unfall bricht ihre heile Welt zusammen. Das Leben hat sich für sie alle verändert, nichts ist mehr wie es war. Dieser Sommer hat alles zerstört und die Familie droht, durch das Unglück zu zerfallen. Die fünfzehnjährige Amber übernimmt die Führung. Kann Amber die Familie trotz allem zusammenhalten und kann sie ihren Zwillingsbruder wieder einfangen? Das Blatt soll sich nochmal wenden und jemand Anderes nimmt auf Black Rabbit Hall die Fäden in die Hand. Der Leser fiebert mit und hofft auf auf eine gute Wendung. Es hätte so einfach sein können, doch das ist es nicht. Hier kommt die Geschichte richtig in Schwung und ich habe oft gedacht "Aaah, ich will jetzt wissen, wie es 1968 weiter geht und nicht wieder in die heutige Zeit springen". Doch wir werden belohnt mit einer guten Story, die nachher zusammen geführt wird. Auf über 400 Seiten werden die eigentlich düsteren Ereignisse der Vergangenheit so verpackt, dass wir dennoch gut schlafen können. Das Genre hat also wenig von Krimi, sondern mehr von einer seicht-spannenden Familiensaga. Wir sind einfach neugierig auf die Auflösung und Verbindung der beiden Zeitstränge. Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Abend für Abend habe ich mich auf den Fortgang der Geschichte gefreut und Seite für Seite genossen. Alle Protagonisten sind tiefgründig herausgearbeitet und haben anschauliche Charaktere. Selbst für die schwierige Romanfigur Toby und dessen Vater haben wir Verständnis und Einsicht für deren Nöte. Nur eine bestimmte Dame des Romans lässt uns bis zum Schluss an einigen Stellen wütend werden, was aber auch den Roman sehr in Wallung bringt. Eine tolle Idee, die die Story anheizt. Bitte mehr davon, liebe Eve Chase! Ich finde, die Autorin hat hier einen tollen Roman für die kommende Urlaubszeit geschaffen.

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