Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Scherbenseele

Der Soundtrack zum Selbstmord

Von: Capesidehollow
03.10.2015

Der Klappentext: Eine Welle bizarrer Selbstmorde erschüttert Schweden. An den unterschiedlichsten Orten im Land nehmen sich Jugendliche auf ungewöhnliche, grausame Weise das Leben, und sie alle haben eines gemeinsam: Sie hören die düstere Musik eines Interpreten namens „Hunger“ auf alten Musikkassetten, während sie sich umbringen. Zur gleichen Zeit wird in Stockholm der erste von mehreren einflussreichen Männern ermordet. Als Kommissar Jens Hurtig ihn mit den Selbstmorden in Verbindung bringt, zeigt sich das ganze schreckliche Ausmaß des Falls … Die Handlung: ஐ ஐ ஐ Im Umkreis von Stockholm geschehen eine Reihe mysteriöser Teenager-Selbstmorde, die als gemeinsames Merkmal immer einen alten Walkman und Musikkassetten mit einem Geräuschemix von einem Künstler namens „Hunger“ haben. Gleichzeitig werden mehrere Männer ermordet und der Kommissar Jens Hurtig hat nun die Aufgabe, Ordnung ins Chaos zu bringen und sowohl die Selbstmordfälle zu klären, wie auch die Mörder der Ermordeten zu finden. Rückhalt bekommt Hurtig von seinen Freunden, bei denen er versucht die Grausamkeiten auszublenden und abzuschalten. Aber dann kommt der Verdacht auf, dass die Selbstmorde und Morde vielleicht miteinander zu tun haben könnten… Die Charaktere: ஐ ஐ Charaktere bzw. Protagonisten gibt es in diesem Buch viele, denn jedes Kapitel ist immer aus der Sicht eines anderen geschrieben. Da gibt es zum einen den Kommissar Jens Hurtig, aber auch seine Kollegen von der Polizei, es gibt seine Freunde Isaak, Aiman, Holger, dazu dann noch die (möglichen) Opfer wie z.B. Vanja, Simon und Co. Und schon wird deutlich, dass es sehr schwer wird, einzelne Charaktere besser kennenzulernen, wenn ständig die Perspektive wechselt und man erst wieder erkennen muss, in welchem Charakter zu welchem Zeitpunkt man grade steckt. Deshalb kann ich nicht wirklich sagen, dass ich zu irgendeinem Charakter eine Beziehung aufgebaut hätte oder mich mit ihm hätte vergleichen können. Schreibstil: ஐ ஐ ஐ Wie bereits erwähnt, wechselt das Autorenduo Erik Axl Sund in jedem Kapitel den Protagonisten und somit wird der Erzählstil wirklich sehr anstrengend. Es dauert schon eine ganze Weile, bis man sich in der Geschichte angekommen fühlt. Am Anfang hat es eher das Gefühl, man steht als Außenseiter am Rande und versucht an einer schon lange vorher gestarteten Konversation teilzunehmen. Man guckt unwissend von einem Sprecher zum anderen und versucht sich einen Reim draus zu machen. Wem das gefällt, der wird dieses Buch lieben. Mich hat es leider eher genervt, als dass es mich mitgerissen hat. Atmosphäre/Spannung/Humor: ஐ ஐ ஐ Auch hier ist meiner Meinung nach der ständige Erzählerwechsel eher ein Manko, denn es kam keine wirkliche Spannung auf. Sobald man wirklich mal ein wenig gefesselt war, wurde man schon wieder in einer völlig andere Szene geschmissen und schwups, war die Spannung wieder dahin. Ein Buch, was man einmal in die Hand nimmt und bis zum Ende nicht wieder weglegen möchte, war es für mich jedenfalls nicht. Idee und Umsetzung: ஐ ஐ ஐ Nachdem man die Auflösung durchlebt hat, ist man ein wenig versöhnt, das Ende hat schon einen interessanten Twist, wobei zu überlegen bleibt, ob das ganze nicht doch ein wenig zu utopisch gewesen ist, und es dann nicht schon vorher Hinweise auf den Täter geben hätte müssen, rein von der Konstellation her. Mehr werde ich dazu nicht sagen, um nicht zu spoilern. Leider war die Umsetzung der Idee halt durch den Schreibstil getrübt. Stärken und Schwächen Wirkliche Stärken konnte ich dem Buch leider nicht abgewinnen. Die große Schwäche war nicht die Handlung ansich, aber die ständig wechselnde Erzählperspektive, die irgendwie den Anschein machte, dass Autorenduo hat die Protagonisten untereinander aufgeteilt und jeder durfte ein paar Charaktere schreiben und dann wurde pi mal Daumen alles in eine mehr oder weniger chronologisch passende Erzählung aneinander gereiht. Fazit Ich war leider doch recht enttäuscht. So lange bin ich um die Bücher rumgeschlichen und wollte eigentlich schon viel eher die Victoria-Bergmann-Trilogie lesen, aber habe dann jetzt doch mit Scherbenseele angefangen, da mir noch der letzte Band der Reihe fehlte. Und nun bin ich ein wenig unsicher, ob ich die anderen überhaupt wagen sollte, wenn diese dann im Erzählstil ähnlich sein sollten. Ich scheine mit den skandinavischen Schriftstellern nicht wirklich warm zu werden, wenn man mal von Jonas Jonasson absieht. Mal sehen, ein wenig Pause zum nächsten Sund-Thriller werde ich lassen und dann vermutlich nochmal mein Glück mit Krähenmädchen versuchen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.