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Rezension zu
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eindrucksvoller Roman, aber mit zu wenig Spannung

Von: Sandra vom Bücherkaffee (Sunny liest)
27.09.2015

Ein eindrucksvoller Roman, der den Leser schonungslos mit den tiefen Abgründen der menschlichen Psyche konfrontiert, dem es aber leider zu oft an Spannung fehlt! Ein kleiner Einblick in den Klappentext: Der Nr.-1-Bestseller aus England und den USA! Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen – wie es scheint – ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht. Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ... (© Text- & Bildmaterial: Blanvalet Verlag) Meine Gedanken zu dem Buch: Normalerweise bin ich ja niemand, der etwas von diesen Hypes rundum ein bestimmtes Buch hält. Doch bei diesem Roman war es irgendwie anders – ich konnte mich diesem Sog nicht entziehen und als ich dann auch noch den Klappentext las, war klar, ich muss es lesen… Der Roman entführt den Leser in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele. Die Autorin schildert auf sehr eindrucksvolle Art und Weise, was passiert, wenn sich Menschen in ihrer Sucht verlieren, wenn sie lügen und vor allem dann, wenn Sie aus diesem Netz aus Betrug, Rache und Lüge nicht mehr hinauskommen. Letztlich beherrschen diese Lügen einfach alles, sodass man den Unterschied zwischen Realität und Wahn nur schwer abschätzen kann. Die Handlung wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven mit Rückblenden in die Vergangenheit sowie Schilderungen in der Gegenwart dem Leser präsentiert. Zunächst lernt der Leser Rachel kennen, die in ihrer Alkoholsucht und der tiefen Sehnsucht nach ihrem Ex-Mann Tom, der sich letztlich zu einem Wahn entwickelt, regelrecht gefangen ist. Die zweite Perspektive liefert Jess alias Megan, eine Nachbarin von Tom und Anna, der Ehefrau von Tom, die uns die Geschichte auch aus ihrer Sicht schildert. Durch diese verschiedenen Perspektiven ist der Leser hautnah am Geschehen und erkennt schnell, dass alle drei Frauen tiefe und teils auch sehr düstere Geheimnisse mit sich herumtragen sowie, dass in dieser zunächst herrlich anmutenden Eigenheim-Idylle nichts so harmonisch ist wie es scheint. Die Autorin schildert die psychischen Abgründe der Figuren in einem sehr schlichten Stil mit nur wenigen sprachlichen Besonderheiten. Eher nüchtern bekommt man die Geschichte hier präsentiert. So lässt sich das Buch doch recht flüssig lesen. Einzig die teils recht überraschenden Rückblenden ließen mich kurzzeitig etwas stutzen. Dennoch liefert die Autorin immer wieder Überraschungen in der Handlung sowie auch im Verhalten der Figuren. Lange glaubte ich zu ahnen oder gar zu wissen wie sich die Handlung weiterentwickeln wird, doch dann wendete sich das Geschehen plötzlich in eine ganz unerwartete Richtung. Gefallen hat mir insgesamt die wunderbare Aufarbeitung der düsteren Psychen der Protagonisten und in welch meisterhafter Weise dies schriftstellerisch umgesetzt wurde. Der einzige, für mich aber doch nicht unbedeutende Wermutstropfen des Buches war, dass sich die Spannung nur sehr langsam aufgebaut hat. Sehr lange plätschert die Handlung nur äußerst gemächlich vor sich hin. Teilweise hatte ich gar das Gefühl, die Geschichte tritt nur auf der Stelle. Erst im letzten Drittel nahm dann die Handlung an Fahrt auf und diese Fahrt hatte es dann aber in sich. Doch auch zwischendrin schaffte es die Autorin immer wieder, spannende Passagen einzubauen, die mich weitelesen ließen. Nach dem Beenden des Buches muss ich dennoch sagen, dass ich deutlich mehr Spannung erwartet hatte. Kurz & Gut – Mein ganz persönliches Fazit „Girl on the train” ist weit entfernt von einem blutigen Thriller. Vielmehr konzentriert sich der Roman auf die die düstere Psyche der Protagonisten. Hauptaugenmerk richtet die Autorin dabei auch auf die authentische Darstellung der Alkoholsucht des Hauptcharakters Rachel und dessen Konsequenzen für ihr Umfeld. Insgesamt ist der Roman, den ich nicht unbedingt als Thriller bezeichnen möchte, da mir hierzu die Spannung zu sehr fehlt, trotz seiner Längen mitreißend, weil er dem Leser schonungslos die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche aufzeigt und ihn damit auf erschreckend authentische Weise konfrontiert. © Rezension: 2015, Sandra „Sunny liest“

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