Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Finderlohn

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Peter und der Wolf

Von: Belles Leseinsel
10.09.2015

Der amerikanischer Schriftsteller John Rothstein hatte in den 1960er Jahren die berühmte Läufer-Trilogie veröffentlicht und lebte danach weitab jeglichen Trubel. Seitdem sind auch keine Romane mehr von ihm erschienen. In den 1970er Jahren entschließt sich der junge Morris „Morrie“ Bellamy den großen Schriftsteller in seinem einsam gelegenen Zuhause zu überfallen und sich für dessen „Verrat“ an seinem Romanhelden Jimmy Gold zu rächen. Bei dem Mord fallen Morrie neben Geld auch viele Notizbücher von Rothstein in die Hände, welche unveröffentlichte Romane beinhalten. Morrie vergräbt alles in einem Koffer und wird kurz darauf wegen eines anderen Verbrechens zu lebenslanger Haft verurteilt. Rund 30 Jahre später wird Bellamy entlassen und gräbt als erstes den Koffer aus, doch dieser ist leer. Mit dem Überfall und Mord an John Rothstein und der späteren Verhaftung von Morrie Bellamy beginnt Stephen King den zweiten Band der Trilogie, der nur ganz lose an „Mr. Mercedes“ anknüpft und problemlos als Einzelroman gelesen werden kann. Der Autor lässt sich Zeit, seine Geschichte aufzubauen und seinen Charakteren ein Gesicht zu geben. Dabei legt Stephen King wieder viel Wert auf kleine Details, sei es bei Orts- Lebens- oder Personenbeschreibungen, was einem als Leser „mitleben“ lässt und eine entsprechende atmosphärische Dichte schafft, die einen regelrecht an das Buch fesselt. Nach dem Ausflug in die Vergangenheit kehrt Stephen King recht bald in die Gegenwart zurück und zum überraschenden Fund des Koffers mit dem Geld und den Notizbüchern durch den jungen Peter Saubers. Dumm nur, dass Bellamy aus der Haft entlassen wird und Pete recht schnell auf die Spur kommt. Der besessene Ex-Häftling hat nur ein Ziel: Er muss die Notizbücher zurückbekommen und erfahren, wie die Geschichte um Jimmy Gold weitergeht. Die überzeugenden Schilderungen des Alltags von Pete mit den massiven Geldproblemen seiner Eltern durch die Wirtschaftskrise und dem Unfall des Vaters sind eher noch gemächlich und ruhig angelegt. Auch die schwierigen wie gewalttätigen Jahre von Morrie im Gefängnis sind jetzt nicht unbedingt als spannungsgeladen zu bezeichnen. Dennoch gelingt es Stephen King problemlos, hier schon eine gewisse Grundspannung und auch Erwartungshaltung ob der weiteren Geschehnisse aufzubauen. Als es dann zur Entlassung von Bellamy kommt und auch Ex-Detective Bill Hodges samt Holly und Jerome die Bühne betreten, entwickelt sich die Story dann zu einem hochspannenden und stellenweise auch blutrünstigem Thriller. Da nimmt man es dann gerne in Kauf, das der Ausgang des Buches jetzt nicht gerade für große Überraschungen sorgt und sich die Story genau so entwickelt wie man es sich gedacht hat. Aber einen kleinen Gruselschocker kann sich Stephen King dann am Schluss doch nicht verkneifen. Fazit: Spannende Geschichte mit charismatischen Protagonisten und einer überzeugenden Story, wenn auch ein wenig vorhersehbar.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.