Rezension zu
Chiemseeliebe

"Es war schön, im Garten ihrer Eltern Mücken zu verscheuchen und von Gitti selbst gemachte Hollerschorle zu trinken, während es nach Rosenblüten duftete. Grillen zirpten leise, eine Fledermaus huschte in der späten Dämmerung vorbei, ein Nachtfalter bestäubte die Kletterrose rechts neben der Terrassentür. Ihre Heimat sah heute verdammt schön aus.“ (S. 257) Was für eine tolle Einstimmung auf meinen anstehenden Oberbayern-Urlaub 😊 Ich liebe diese Chiemsee-Reihe und habe Band 1 und 2 auch jeweils um meinen Urlaub dort herum gelesen 😊 In diesem 3. Teil geht es um Kati, von der wir in den ersten beiden Bänden noch nicht viel mitbekommen haben, da sie als Bergführerin viel unterwegs ist. Doch genau diese Tätigkeit wird ihr zum Verhängnis, als sie bei einer Tour mit ihrem Freund Paolo und einer Gästegruppe in eine Gletscherspalte stürzt. Als sie im Krankenhaus erwacht, hält allerdings nicht Paolo ihre Hand, sondern ihr bester Freund Fabian aus Kindertagen. Zudem macht es ihr zu schaffen, dass sie durch ihre schlimme Knieverletzung lange Zeit nicht mehr ihren Beruf ausführen kann. Berge waren ihr Leben, dementsprechend verzweifelt ist Kati jetzt, weil sie einfach nicht weiß, wie es weitergehen soll. Zunächst zieht sie erst mal wieder zu ihren Eltern und hat dadurch viel Kontakt zu ihren beiden Schwestern und ihrem Neffen Michael. Und sogar eine Katze nistet sich bei ihr ein. Während Paolo sich eher für seine eigenen Klettertouren interessiert anstatt für Kati, spielt Fabian eine immer größere Rolle in Katis Leben. Und nachdem ihr Knie wieder ganz gut verheilt ist, macht ihr das neu erlernte Hobby, das Stand-Up-Paddeln, viel Freude, was vielleicht auch an ihrem gutaussehenden Lehrer Raffael liegen könnte ... In Katis Leben gibt es also viel Veränderung, und es hat mir Spaß gemacht, sie auf diesem Weg zu begleiten. Besonders schön fand ich es, dass in diesem Band Katis Schwestern Nelly und Christina aus den beiden Vorgängerbänden eine besonders große Rolle gespielt haben. Obwohl man die Bücher natürlich auch unabhängig voneinander lesen kann, macht es sicherlich mehr Spaß, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Die Autorin hat einen ganz wunderbaren Schreibstil, der mich auch in diesem Band wieder durch die Seiten hat fliegen lassen. Diese drei Bücher sind einfach ganz wundervolle Wohlfühlromane, die sich besonders gut in der jetzigen Jahreszeit lesen lassen. Das traumhafte Setting am wunderschönen Chiemsee trägt natürlich auch nicht unwesentlich dazu bei und wird von der Autorin ganz wundervoll beschrieben. Ich fand es schön zu lesen, wie auch Kati sich in ihrer Heimat wieder wohlzufühlen scheint: „Es war alles wie immer, stellte Kati zufrieden fest: liebevolles familiäres Chaos, alle redeten gleichzeitig, und irgendwie klappte es, dass man sich trotzdem verstand. Hier war sie daheim.“ (S. 50) Ich vergebe von Herzen gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für diesen wunderbaren Sommeroman mit seinen sympathischen Charakteren.