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Rezension zu
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Psychothriller mit Klasse

Von: Das Teufelsweib aus 63906 Erlenbach
24.08.2015

Coverbild: Fast komplett in dunkelbraun gehalten, sieht man nur schemenhaft einen durchfahrenden Zug auf dem Cover, darüber, auch sehr schemenhaft, als ob er in Eile wäre, den Titel des Buches. Der Zug zieht sich sowohl nach hinten als auch auf die Innenklappen durch und dominiert somit die Innen- und Außenseiten. Das sieht etwas düster aus, passt aber genau zum vorliegenden Roman. Figuren: Rachel: Die Protagonistin des Romans. Jung, intelligent, geschieden. Starke Alkoholikerin, und damit steht sie sich selbst am meisten im Weg. Und sie kann ihren Ex-Mann Tom einfach nicht vergessen. Tom: Der Ex-Mann von Rachel. Inzwischen verheiratet mit Anna und Vater einer kleinen Tochter. Da Rachel ihn und seine Familie ständig stalkt ist er bzw. seine Frau mit den Nerven am Ende. Megan und Scott: Nachbarn von Tom und Anna. Rachel nennt sie “Jess” und “Jason”, sie beobachtet das Pärchen regelmäßig vom Zug aus. Das Buch: Rachel pendelt täglich nach London. Aber nicht um zur Arbeit zu fahren. Sie hat ihren Job schon lange verloren, dem Alkohol sei Dank. Die Tatsache verschweigt sie jedoch vor ihrem Umfeld, weil sie sich schämt. Und weil sie Angst hat dann von Cathy, ihrer Bekannten welche sie als Untermieterin aufgenommen hat, wieder auf die Straße gesetzt zu werden. Eines Tages macht sie eine Beobachtung welche ihr komplettes Leben umkrempeln wird. Denn kurz darauf wird eine Frau, welche sie vom Zug aus gerne beobachtet hat, als vermisst gemeldet. Sie und ihr Mann scheinen ein perfektes Eheleben zu haben, so wie sie miteinander umgehen. Zumindest wenn man danach geht was man sehen kann wenn sie im Garten oder auf der Terrasse sind während der Zug seinen täglichen Stopp auf der Strecke macht. Rachel träumt gerne von einem Leben wie “Jess” und “Jason” es zu haben scheinen. Ein Häuschen in einem noblen Vorort von London, verliebt bis über beide Ohren. Auch sie hatte einmal solch ein Leben. Bis der Alkohol kam. Nun wohnt ihr Ex-Mann mit seiner neuen Frau Anna in direkter Nachbarschaft zu “Jess” und “Jason”, Rachel ist aus diesem Leben ausgeschlossen. Sie kann das aber nicht akzeptieren, und vor allem dann, wenn der Alkohol ihre Sinne vernebelt, tut sie Dinge welche sie am nächsten Tag (nüchtern) wieder vergessen hat. Sie geht mit ihrer Beobachtung zur Polizei weil sie meint, dem Mann der Vermissten irgendwie helfen zu müssen. Da sie aber dieses verflixtes Alkoholproblem hat traut sie sich nicht der Polizei wirklich alles wahrheitsgemäß zu berichten und gerät damit immer tiefer in ein Netz aus Lügen aus welchem sie sich nicht mehr befreien kann. Angetrieben von ihrem Ehrgeiz, die vermisste “Jess” auf eigene Faust zu finden bzw. das von ihr vermutete Gewaltverbrechen aufzuklären gerät sie selber in große Gefahr. Ihre zunehmenden Blackouts tun das Übrige bis sie einfach nicht mehr weiß was nun die Wahrheit ist und was sich nur in ihrer Fantasie abgespielt hat. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, wie vermutet gibt es einen Täter, und dieser bekommt sie in seine Gewalt und will sie umbringen. Ist sie in ihrem schlechten psychischen und physischen Zustand dazu fähig sich zu wehren, oder wird sie den Kampf verlieren? Fazit: Anfangs hatte ich große Schwierigkeiten in einen guten Lesefluss zu kommen. Erzählt wird die Geschichte nämlich erst aus der Sicht von Rachel. Im nächsten Kapitel erzählt Megan (“Jess”) was sich ein Jahr früher abgespielt hat. Dann ist wieder Rachel dran. Erzählt wird immer in Ich-Form. Einige Kapitel später macht auch noch Anna bei der Erzählung mit und ich kam erst einmal komplett durcheinander. Tatsächlich musste ich öfter mal rückwärts blättern um noch einmal nach zu lesen was denn da nun war und in welcher Zeit das gespielt hat. Heute oder vor einem Jahr? Nachdem nun alle drei Erzählerinnen beisammen sind gewöhnt man sich so langsam daran. Diese Erzählform ist zwar außergewöhnlich, aber wenn man mit dem Buch fertig ist weiß man, dass das eine gute Idee war, denn das macht die Sache einfach noch mal so spannend. Was anfangs auch noch irritiert und einen daran zweifeln lässt dass das wirklich ein hammer Buch sein könnte ist die Tatsache dass man erst mal überhaupt nichts über Rachel weiß. Stück für Stück, Kapitel für Kapitel wirft die Autorin ein paar Brocken hin, so dass man wirklich erst zum Ende des Buches eine Vorstellung hat von dem Menschen Rachel, von ihrer Vergangenheit, von den Gründen ihres Alkoholproblems usw. Fantastisch gemacht! :D Trotz meiner Anfangsschwierigkeiten komme ich aber nicht daran vorbei, diesem Roman mehr als nur zwei oder drei Teufelchen zu verpassen. ;)

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