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Rezension zu
Der letzte Liebende

Verlust und Selbstfindung

Von: Martina
11.06.2024

Annette Mingels, Der letzte Liebende, Penguin Verlag 2023 Vielen Dank an das @team.bloggerportal @penguinbuecher (Werbung, Rezensionsexemplar ) Ich bin ganz hingerissen, was für ein schönes Buch! Annette Mingels' neuestes Werk, "Der letzte Liebende" verschmilzt tiefgehende Charakterstudien mit hochaktuellen gesellschaftlichen Themen und nimmt uns mit auf eine eindringliche Reise eines Mannes, dessen Leben durch Verlust und den Wandel des Zeitgeists gezeichnet ist. Carl Kruger, der Protagonist, ist ein emeritierter Chemieprofessor, der sich in den USA niedergelassen hat. Nach jahrzehntelanger Ehe stirbt seine Frau Helen, wodurch eine große Lücke in seinem Leben entsteht. Obwohl die Ehe bereits lange vor ihrem Tod keinerlei Harmonie mehr kannte, trifft Helens Verlust Carl tief und konfrontiert ihn mit bisher verdrängten Emotionen. Seine Tochter Lisa überredet ihn zu einer Reise zurück in seine alte Heimat in Ostdeutschland und Polen. Dieser Trip, der ursprünglich als Ablenkung gedacht war, entwickelt sich zu einer intensiven Konfrontation mit einer Vergangenheit und Gegenwart, die er nicht erwartet hatte. Der „alte weiße Mann“ stellt dabei fest, dass die Welt sich weit schneller und radikaler verändert hat, als er es jemals für möglich gehalten hätte. Annette Mingels gelingt es meisterhaft, Carl als vielschichtigen Charakter darzustellen. Seine inneren Kämpfe und seine langsame, schrittweise Entwicklung sind so meisterhaft beschrieben, dass man als Leser tief in seine Welt eintaucht und mit ihm leidet, hofft und reflektiert. Der Roman greift geschickt und subtil brisante Themen unserer Zeit auf. Von Generationenkonflikten und sozialen Veränderungen über den Ukraine-Krieg und Klimakatastrophen bis hin zu den Auswirkungen der #MeToo-Bewegung - all diese Aspekte sind in Carls Geschichte eingewoben und verleihen dem Buch eine zusätzliche Tiefe und Relevanz. Mit hoher psychologischer Sensibilität und literarischem Feingefühl führt Mingels den Leser durch die komplexen Gefühlswelten ihres Protagonisten. Das Buch stellt eine ehrliche und tiefempfundene Auseinandersetzung mit dem Altern dar. Carls Reise in seine Vergangenheit und die Reflexion über seine Fehler und Verluste sind tief bewegend und regen zum Nachdenken über das eigene Leben und Altern an. "Der letzte Liebende" ist ein intelligenter, feinfühliger und tief bewegender Roman, der uns daran erinnert, dass hinter jeder von uns erstellten Fassade ein Mensch mit einer komplexen Geschichte steckt. Annette Mingels fordert uns auf, unsere Vorurteile zu hinterfragen und uns in die Lage anderer zu versetzen. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die tiefgehende Charakterstudien und aktuelle gesellschaftliche Themen schätzen. Eine absolute Leseempfehlung! ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

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