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Rezension zu
Der Angstsammler

überraschender Horror

Von: thrilltastisch
10.06.2024

Seit seinem sechsten Lebensjahr ist der 30-jährige „Joe“ in einer düsteren Nervenheilanstalt in Neuengland untergebracht und gilt als nicht therapierbar. Er hat bereits mehrere Mitpatienten und Therapeuten buchstäblich in den Wahnsinn getrieben. Trotz aller Warnungen nimmt der neue Arzt Parker seinen Fall an, ohne zu ahnen, welcher Schrecken ihn erwartet... Ich bin unsicher, ob die irreführende Optik ein Fluch oder ein Segen für das Buch ist. Man erwartet einen klassischen Psycho-Thriller, der sich um eine Arzt-Patienten-Beziehung dreht und natürlich bekommt man das in gewisser Weise auch. Für mich gehört das Buch jedoch eindeutig ins Horror-Genre, was für mich von außen nicht ersichtlich ist. Je nach Lesertyp kann dies entweder Enttäuschung oder Begeisterung hervorrufen. Ich persönlich war hocherfreut, als ich merkte, dass ich Horror-Stoff in den Händen hielt. Joe ist ein faszinierender, intellienter Charakter, der sowohl mich als auch Parker an der Nase herumführen konnte. Es hat Spaß gemacht, sein Schicksal aufzudecken, während es gleichzeitig erschütternd war, zu erfahren, was ihm zugestoßen ist. Parker, der Protagonist von "Der Angstsammler", weist eine gute Mischung aus Naivität und Mut auf, die den Plot unterstützt, ohne nervig zu wirken. Die Geschichte wird aus seiner Ich-Perspektive erzählt, als ob er seine Erfahrungen im Nachhinein in einem Blog oder Online-Forum festgehalten hätte. Diese Erzählweise finde ich erfrischend und originell, auch wenn der Schreibstil teilweise zu klassisch für diese Form wirkt. Jasper DeWitt nutzt manchmal eine Ausdrucksweise, die ein junger Mann online wohl nicht verwenden würde. Spannung erzeugen kann der Autor jedoch hervorragend. Von Anfang an hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und die Wendungen, die der Plot nimmt, konnten mich begeistern. Immer wenn man denkt, jetzt versteht man es, hat man es doch noch nicht durchschaut. Es gibt Momente, bei denen ich mich tatsächlich richtig gegruselt habe, obwohl ich beim Lesen nicht so leicht emotional werde. Für mein Empfinden sind ein paar Szenen zu knapp gehalten, während andere sich etwas in die Länge ziehen. Insgesamt hätte das Buch, das mit seinen nur 256 Seiten recht kurz ist, von einigen zusätzlichen Seiten profitiert. Besonders das bewusst uneindeutige Ende, das mir gut gefällt, wird leider etwas zu hastig abgehandelt. Ein paar raffinierte Formulierungen mehr hätten den letzten Schockeffekt noch intensiver machen können. Alles in allem ist „Der Angstsammler“ jedoch ein gelungenes Debüt. Ich empfehle das Buch allen Horrorfans.

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