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Rezension zu
Das dritte Königreich

Außergewöhnlich, interessant und sehr gut geschrieben

Von: Nicoles Bücherwelt
06.06.2024

Die Morgenstern-Reihe – Band 3 Nach „Der Morgenstern“ und „Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit“ ist „Das dritte Königreich“ der dritte Roman aus dem aktuellen Romanzyklus von Karl Ove Knausgård, der auf fünf Bände angelegt ist. Der zentrale Punkt der Reihe ist das plötzliche Auftauchen eines neuen Sterns am Himmel und die damit einhergehenden Veränderungen – sowohl in der Welt als auch in den alltäglichen Leben der Figuren. Niemand kann erklären, was der Stern zu bedeuten hat und welche Folgen dessen Auftauchen noch nach sich ziehen könnte. Wie schon bei den Vorgängern erfahren wird hier, wie die Menschen in Norwegen ihren Alltag trotz des neuen Phänomens weiterleben. Und auch, welche Veränderungen stattfinden. „Der neue Stern stand in einsamer Majestät am Himmel. Sein Licht war so kräftig, dass die Sterne um ihn herum verschwanden. Das Schimmern auf dem schwarzen Wasser und in den Baumwipfeln der Felseninsel.“ – Seite 301, eBook Das Buch ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht von mehreren Personen geschrieben. Einige Figuren tauchen wiederholt auf, bei anderen gibt es nur eine kurze Momentaufnahme aus dem Leben. Es gibt ein Wiedersehen mit schon bekannten Charakteren aus den ersten beiden Teilen, aber auch neue Figuren tauchen auf. Angesiedelt sind die einzelnen Abschnitte rund um den Tag, als der Stern plötzlich am Himmel auftauchte. Über allem schwebt eine etwas unheimliche Atmosphäre – mal wird es klar und verständlich, dann wieder etwas verschwommen und mysteriös. Gerade dieses Unerklärbare ist interessant zu verfolgen und man fragt sich, was noch alles kommt. Der Schreibstil ist wie gewohnt detailreich und einnehmend, gleichzeitig aber auch mit einer ruhigen Note – von alltäglichen Geschehnissen bis hin zu höchst seltsamen Begebenheiten – Karl Ove Knausgard schafft es, alles atmosphärisch dicht zu beschreiben. „Während wir aßen, verschwand die Sonne hinter dem Dachgiebel. Sie musste dennoch in der Nähe geblieben sein, denn dunkel wurde es nicht. Selbst als die letzten Strahlen hinter den Feldern verschwunden waren nicht. Der Himmel blieb aufgespannt von Licht. Nur unten auf der Erde fand die Dunkelheit Halt.“ – Seite 40, eBook Jede Person hat mit eigenen Sorgen, Ängsten und auch alltäglichen Problemen zu kämpfen – die Figurenzeichnung ist weiterhin sehr stark und gut gelungen. Dazwischen wird immer wieder seltsames und auch mal bizarres sichtbar. Es gibt philosophische und auch wissenschaftliche Einschnitte, die interessantes offenbaren. Sehr gut gelungen ist, wie nach und nach viele Verbindungen sichtbar werden – sowohl zwischen den Vorgängerromanen, als auch bei einzelnen Figuren. Manche Wege sind spannend zu verfolgen, andere haben sich manchmal etwas gezogen und blieben mit einigen Fragen zurück. Doch am Ende tritt wiederum etwas ein, was sehr neugierig auf den vierten Band macht. Mein Fazit: Auch der dritte Roman aus dem Morgenstern-Romanzyklus besticht mit einem detailreichen und einnehmenden Schreibstil. Gekonnt verwebt der Autor hier einzelne Geschichten und Charaktere miteinander – auf manchmal ganz besondere Art. Von alltäglichen Dingen bis hin zu mysteriösen Geschehnissen und bizarren Momenten – und im Zentrum von allem steht der rätselhafte neue Stern am Himmel. Auch wenn es zwischendurch kleinere Längen gab und ich mir mehr Antworten auf offene Fragen gewünscht hätte, ist dieser Band spannend und sehr lesenswert. Ich bin gespannt auf den Folgeband!

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