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Rezension zu
O Brother

O Brother

Von: Honigkuchenmann
29.05.2024

O Brother – John Niven »O Brother« übersetzt aus dem schottischen Englisch von Stephan Glietsch. So sicher bin ich mir gar nicht, ob es eine gute Idee war, ausgerechnet dieses Buch zu lesen, nachdem meine Schwester vor kurzem gestorben ist. John Niven erzählt in seinem Buch die Geschichte zweier Geschwister, zweier Brüder, die in den 70ern und 80ern in einer schottischen Kleinstadt zusammen aufwachsen. Bei dem einen läuft alles glatt und rund, er studiert in Glasgow, wird Schriftsteller, und bei dem anderen knirscht es in seinem Leben gewaltig. So sehr, dass er mit 42 Jahren sich das Leben nimmt. John steht auf einmal in dem Krankenhaus, in dem sein Bruder sich das Leben genommen hatte. John kann es nicht fassen, dass sein Bruder noch den Notruf gewählt hatte, die Rettungskräfte kamen und ihn mit in die Klinik nahmen. Dort setzte er seinem Leben dann ein Ende. John hatte geahnt, dass dieser Anruf ihn einmal erreichen wird, und er steht später in der Bleibe, in der sein Bruder zuletzt gewohnt hatte. Erinnerungen tauchen auf und scheinen sich in das Bild, was er und seine Familie von seinem Bruder hatte, einzufügen. Und John hinterfragt diese Bilder, diese Muster, in wie weit diese nicht auch dafür verantwortlich sind, wenn sie schablonengleich auf die Persönlichkeiten gelegt werden. Es ist so traurig zu lesen, wie wütend der Bruder schon als Kind war, wie zornig er auf bestimmte Dinge reagierte. John schont und verschont bei dieser Betrachtung nichts und niemanden, bleibt aber immer feinfühlig, umsichtig, herzergreifend und manchmal eben auch sehr komisch. Und ich? Ich stand auf einmal da und musste an so viele Dinge denken, die meine Schwester und ich erlebt hatten, so kam ich beim Lesen dieses wirklich lesenswerten Buches nur langsam voran, da ich ebenfalls häufig innehalten musste, reflektieren musste. Große Leseempfehlung!

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