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Rezension zu
Das Hotel am Fuße des Vulkans

Lesehighlight!

Von: Monika Caparelli-Hippert
14.05.2024

Ganz am Anfang: Dieser Roman war bislang mein Jahreshighlight 😊! Was für ein wunderbares, emotionales, spannendes Buch, wie wunderschön und mitreißend. Knappe 500 Seiten Lesevergnügen. Und dann gehe ich jetzt mal ins Detail 😊. Gecatched hat mich das Buch aufgrund des farbenfrohen Covers mit den vielen exotischen Blumen und Vögeln. Im Original heißt der Roman übrigens „The Bird Hotel“ – die Vögel sind also Programm. Auch der Klappentext klang gut, also wollte ich es lesen. Ich habe die Hardcover-Variante zuhause, und die ist noch mal extra schön: jedes der vielen sehr kurzen Kapitel ist noch einmal mit einer schwarz-weißen Illustration verziert, die an das Cover erinnert. Also optisch echt gut gemacht, muss ich sagen, sehr schön. Zum Inhalt: Irene, Ende 20, hat ein paar tragische Verluste in ihrem Leben hinnehmen müssen. Einige als Kind schon, aber der Verlust von ihrem geliebten Mann und Sohn haben ihr den Rest gegeben – sie ist des Lebens müde, und setzt sich in einen Bus und fährt einfach immer weiter und weiter. Von New York bis schlussendlich nach Südamerika, wo sie im fiktiven Esperanza landet, und in La Llorona, einem wunderschönen, aber leicht heruntergekommenem Hotel am Fuße eines Vulkans und eines Sees strandet. Ohne es zu wissen, soll dies der Beginn eines neuen Lebens sein – ein Leben, dass so ganz anders sein wird als das alte, und das nach und nach Heilung verspricht. Die Vögel und die Natur inspirieren Irene wieder zum Malen, und im Hotel schließt sie zaghafte neue Freundschaften, bis ihr unverhofft die Leitung von La Llorona übertragen wird. Und nun folgen Jahre, in denen Irene damit beschäftigt ist, ihre Energie in dieses Projekt zu stecken, und dabei merkt sie: Die Zeit heilt (fast) alle Wunden. Erzählt wird die Geschichte aus Irenes ich-Perspektive, und sie erzählt teils episodenhaft in kurzen Kapiteln von kleineren Begebenheiten und Personen, und teils in größerem Zusammenhang natürlich die generelle Geschichte ihres Lebens. Ganz wie jemand, mit der man beisammensitzt, und die ihr Leben erzählt. Und der zwischendurch mal eine kleine Story am Rande einfällt. Ja, und so sind wir bestimmt 20 Jahre bei Irene in La Llorona, und gehen mit ihr durch die Höhen und Tiefen des Alltags. Was mich hier so gefangen genommen hat, war außer der sehr emotionalen Geschichte an sich auch das Setting. Dieses paradiesische Stückchen Land in Südamerika, das so viele Sinnsucher aus dem Westen anzieht, und das doch immer macht, was es will 😊. Die Autorin verbringt seit 20 Jahren einen Teil des Jahres in einer kleinen Maya-Gemeinde in Guatemala, und das merkt man: die Liebe zu Land und Leuten klingt auf jeder Seite durch, und für mich macht es diese Geschichte so authentisch, so rund. Und witzigerweise ist das jetzt genau eine Sache, die die Autorin auch im Nachwort anspricht: dass sie nämlich genau dieses Manuskript erfolglos bei vielen Verlagen eingereicht hat und es abgelehnt wurde mit der Begründung, so eine Story sei als weiße Autorin kulturelle Aneignung und gehe heutzutage gar nicht. Man stelle sich vor: wir reden hier von einer gefeierten New-York-Times-Bestsellerautorin. So weit ist es heutzutage mit dem woken Zeitgeist gekommen. Also, man merkt es, das Nachwort hier zu dem Buch ist m.E. sehr lesenswert. Ich erinnere: geschrieben ist das Buch aus Sicht der nordamerikanischen weißen Irene…..! Ich persönlich kann diese Diskussion um die angebliche kulturelle Aneignung auch langsam nicht mehr ertragen, und sende der Autorin meinen Dank, dass sie durchgehalten hat und die Arcade Publishing in New York gefunden hat, die die Originalversion sich wagten, herauszubringen. Wie auch immer: ein sehr berührendes Buch, über das man wahrscheinlich auch trefflich diskutieren kann in Buchklubs und Co. Ich empfehle es sehr gerne weiter! Danke an das Bloggerportal vom Randomhouse für das Rezensionsexemplar!

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