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Rezension zu
Tinte und Knochen – Die Magische Bibliothek

Steam Punk trifft Bibliothek

Von: Dunis lesefutter
30.04.2024

Wir befinden uns in einer Welt, in der jahrhundertealtes Wissen nur gezielt an die Menschenheit weitergegeben wird. Verwaltet werden die Bücher und ihr Inhalt in einer großen alexandrinischen Bibliothek, die die mächtigste Organisation der Welt ist. Auch der schwarze Turm befindet sich dort. Hier leben die Alchimisten, die mit besonderen Gaben Magie ausüben können. Jess, der Sohn eines Bücherschmuggler soll zum Bibliothekar ausgebildet werden. Gemeinsam mit einem mysteriösen Lehrer und gleichaltrigen Mitstreitern gerät er in lebensbedrohliche Ereignisse. Dabei geht es immer wieder um die Frage, ob Bücher und ihr Inhalt wichtiger sind, als Menschenleben. Diese Geschichte beinhaltet ein Fantasy Abenteuer von sehr komplexer Natur. Jeder Satz muss gelesen werden, sonst versteht man viele Zusammenhänge nicht. Wir starten im London, dass sich mittelalterlich oder viktorianisch anfühlt, aber mit modern anmutenden Maschinen arbeitet. #steampunk ist das Fantasygenre, dass wir hier am ehesten vertreten sehen. Direkt am Anfang geht es schon actiongeladen los, da wird nicht lange gefackelt und man weiß, wo der Löwe lang rennt! Der Sog war so rasant, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Das World Building ist genial. Man findet hier Elemente vom „Goldenen Kompass“, Harry Potter Vibes sind zu spüren und Indiana Jones Stimmung gab es auch. Der harte Kern der Mitschüler stellt eine Freundesgruppe da mit besonderen Eigenschaften, die einem nicht alle sofort sympathisch sind. Aber jeder hat seine Berechtigung. Der Gelehrte Wolfe ist undurchsichtig, aber nicht unsympathisch. Die Beziehung zueinander sind sehr komplex und man weiß bei sehr vielen Figuren nicht, ob sie gut oder böse sind. Hat etwas gedauert, bis mir klar wurde, wie diese Welt aufgebaut ist und wer hier über wen herrscht. Liebevolle Details wie ein magischer Zug, oder machtvolle Armreifen machen die Welt zu einem Erlebnis. Es gibt Brandschatzer und Tintenlutscher, Translationen und Obskuristen sind Begriffe, die wir hier kennen lernen und die Maschinen haben es mir besonders angetan. Sie jagen einem Angst ein und faszinieren in gleichem Maße. Das Buch hat genau das richtige Gleichgewicht von Brutalität, Liebe und Tragik um den Plot immer am laufen zu halten. Dabei wirkt alles glaubwürdig und ohne für mich näher erkennbare Logikfehler. Die Beziehung, die zu Gutenberg hergestellt wurde, fand ich genauso faszinierend wie die Tatsache, dass ich am Ende immer noch nicht weiß, wer der Archivar ist und welche Motivation hinter der ganzen Geschichte steht. Immer wieder wurde ich durch Wendungen überrascht, Zeit zum Luftholen, gab mir die Autorin nicht Die Message der Geschichte ist einfach aber großartig und aktueller denn je. Es endet nicht mit einem Cliffhanger, aber abgeschlossen ist die Story auch nicht. Zu viele Rechnungen sind offen und müssen gelöst werden. Die Autoren Rachel Caine ist eine begnadete Fantasyschreiberin. Leider ist sie 2020 schon verstorben. Dieses Buch ist der erste Band einer Reihe von fünf Büchern, von denen nur dieser Teil bisher übersetzt wurde. Ich hoffe sehr, dass der Heyne Verlag auch die anderen bald auf deutsch veröffentlicht. Ihr merkt, ich bin begeistert und für mich war das ein absolutes Highlight. Eine Empfehlung an alle die eine komplexe Fantasy Welt zu schätzen wissen.

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