Rezension zu
Ein ganzes Jahr und ein Tag

Roísín und Nico, Rasmus und Jay – zwei Paare, die sich nicht kennen. Doch beide Liebesgeschichten finden ein jähes Ende, als Nico und Jay viel zu früh aus dem Leben gerissen werden. Eigentlich glauben die beiden frisch Verstorbenen nicht an Geister, und doch sind sie auf unerklärliche Weise noch immer an der Seite ihrer Liebsten. Deren Trauer mit anzusehen ist schier unerträglich für sie. Da hat Jay eine kühne Idee: Roísín und Rasmus würden doch hervorragend zusammenpassen. Aber können die Geister sich einfach so ins Leben der Menschen einmischen? Und sind Roísín und Rasmus nach ihrem Verlust bereit für eine neue große Eine traurige, sehr gefühlvolle und letztendlich doch hoffnungsvolle Lektüre ist Louisa Young mit ihrem neuen Roman gelungen. Zwei Liebesgeschichten, die ein abruptes Ende nehmen und zwei, nein, vier traurige Menschen zurücklassen. Denn Róisín und Rasmus sind nicht alleine mit ihrem Kummer, auch die beiden verstorbenen Partner Jay und Nico sind irgendwie noch da. Nicht lebend, aber auch nicht tot, also nicht so tot, wie man das eigentlich nach seinem Tod erwartet. Beide "Geister" begleiten ihre Partner in den nächsten Wochen und Monaten und versuchen zu trösten und zu helfen. Warum können die beiden nicht loslassen? War die Liebe zu tief, zu innig? Jay kommt auf die Idee, beide lebenden Partner zusammenzuführen, was der eifersüchtige Nico zuerst zu verhindern versucht. Doch irgendwann führt das Schicksal Rósín und Rasmus beruflich zusammen und beide helfen sich gegenseitig bei ihrer Trauerbewältigung. Eine bewegende Liebesgeschichte erzählt aus der Perspektive aller vier Hauptpersonen, die so gar nicht spooky oder kitschig daherkommt, sondern vielmehr romantisch und bezaubernd.