Rezension zu
Damsel – Der Pfad des Feuers

Ist es das feministische Game of Thrones? Nein. Macht es über die Maßen Spaß? Ja! In Damsel haben wir Sisterhood statt Traumhochzeit und Female Rage statt edler Ritter hoch zu Ross. Die Prinzessin kämpft für sich selbst und beweist ordentlich Power. Vielleicht manchmal ein bisschen viel (die Drachensprache hat sie unglaublich schnell auf einen Tag durch ein paar kurze Sätze erlernt) aber mir hat das den Spaß nicht verdorben. Hierbei möchte ich gleich anmerken, wie ausgesprochen cool ich es finde, dass die Drachensprache extra für dieses Buch ausgeklügelt wurde und im Anhang erklärt wird. Hab natürlich gleich fleißig mit Elodie mit übersetzt und so 🤓. Weniger schöne Aspekte hat das Buch leider auch. Elodie muss ja unbedingt anders als die anderen Frauen sein (Geräusch von Kreide quietscht über Tafel) und dem folgenden Satz werfe ich implizierte rassistische Denkmuster vor: „Wenn das so weiterging, würde sie mit nichts am Leib außer schmutziger Unterwäsche aus der Drachenhöhle treten, wie eine Dschungelprinzessin.“ Irgendwie schwach war auch, wie sich Heldin Elodie ihre Schwester trotz allem wieder nur als Braut vorstellen kann und ihr da gar keine anderen Zukunftsperspektiven für sie in den Sinn kommen, bzw. die Hochzeit erneut als einer der am bedeutsamsten Momente dargestellt wird. Schwestern könnten sich ja nicht an ihrem Geburtstag vermissen oder beim Bogenschießen. Trotz allem habe ich aber gesagt: Der Hype ist berechtigt. Die Wendungen, die Spannungsmomente und das flotte Tempo haben mir ein actionreiches Leseerlebnis beschert. Vom Ende bin ich auch großer Fan aber das kann ich ja nicht spoilern 🤪. Zu 100% empfehlen möchte ich Damsel also nicht, müsste aber auch lügen, würde ich behaupten, ich hätte es nicht (total) gern gelesen.