Rezension zu
Tatort Weihnachten

Wer wie ich mindestens 10 % Grinch in sich hat, Weihnachten nicht nur mit Kitsch und Nostalgie verbindet, wird in „Tatort Weihnachten“ eine Sammlung unterhaltsamer und verrückter Weihnachtskrimis mit interessanten Rezepten für sich entdecken. Ein Ehepaar will Weihnachten dieses Jahr nicht mehr traditionell verbringen. Ganz ohne Weihnachtsbaum, Weihnachtsgans, Beleuchtung und dem ganzen Klimbim landen sie auf Sylt. Dort sorgt ein Erbstück für eine Verkettung unglücklicher Vorfälle. In einer anderen Geschichte befördert sich Peter durch eine Nachricht an seine Ex-Frau schon fast von alleine in eine Klinik. Er will nicht mehr. Dort macht er eine außergewöhnliche Bekanntschaft. In Salzburg setzt sich die Gemeinderätin Bärbel Kohlmann dafür ein, dass der Christkindlmarkt moderner und attraktiver wird. Jeglicher gebastelte, gehäkelte und gestrickte Kram ist ihr ein Dorn im Auge. Traude soll nach 20 Jahren mit ihrem Stand verschwinden. Dafür wird sie mit einer Menge Bürokratie sorgen. Neben bekannten und unbekannten Krimiautor:innen wie z. B. Beate Maxian, Sabine Thiesler, Horst Eckert und Luis Sellano gibt es in diesem Band auch eine kulinarische Seite. Nach jeder Geschichte gibt es Rezepte zu süßen und herzhaften Gerichten. Zu meinem Leseglück fehlten nur noch Husarenkrapferl und ein Stück Friesische Weihnachtstorte. Die Kurzgeschichten haben mich richtig gut unterhalten, für die Spannung und den Witz gesorgt, die ich mir so sehr erhofft hatte. Ich wollte das Buch ja gerne häppchenweise lesen, aber das hat gar nicht funktioniert. Jede Kurzgeschichte hat einfach meinen Nerv getroffen. Weihnachten kann kommen.