Rezension zu
Die Witwe

Als Nicole, frisch gebackene Lotto-Millionärin, nach einer Landwirtschaftsmesse zuhause ankommt, findet sie ihren Mann im Pool auf – tot. Sie selbst glaubt an einen Unfall, wer sollte Tom denn etwas antun wollen? Doch die Polizei ist sich da nicht so sicher. Und nach und nach kommen Geheimnisse ans Licht, die nicht nur mit den Nachbarn zu tun haben, die im riesigen Manor House wohnen. Denn jeder auf dem abgeschiedenen Gelände hat ein Geheimnis. Gilly Macmillan hat mich mit »Die Nanny« und »Die Vertraute« absolut begeistern können. Sie ist eine Meisterin des Domestic-Thrillers und schafft Charaktere, die alle, wirklich alle, verdächtig – und häufig etwas naiv - sind. Zudem spielen die Geschichten meist in alten Herrenhäusern und wecken da bei mir einfach einen DuMaurier-Vibe, den ich liebe. Die Auflösung ihrer Geschichten ist nicht immer absolut realistisch, aber der Weg bis dahin äußerst spannend. Und auch, wenn »Die Witwe« nicht so gut war, wie die anderen Bücher, war es ein ziemlicher Pageturner. Die Geschichte wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt, weshalb ich es auch nicht als Hörbuch hören wollte. Das muss man mögen, ich liebe es aber, viele unterschiedliche Blickwinkel zu haben, bei denen man miträtseln kann, wer der aktuell verdächtigste ist. Das kann Macmillan einfach. Zudem wirft sie immer wieder einen schockierenden Twist in die Runde, so dass man bis zum Ende denkt: wie konnte das nur passieren? Das Ende selbst war mir dann irgendwie zu schnell und da hätte ich mir etwas viel Böseres gewünscht, trotzdem wurde ich wieder toll unterhalten. Mein Liebling bleibt aber momentan die Vertraute von ihr.