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Rezension zu
Das verborgene Leben der Farben

Über die Bedeutung von Nuancen, Details und Traditionen

Von: YukBook
13.10.2023

Laura Imai Messina bleibt den Themen aus ihrem vorhergehenden Roman "Die Telefonzelle am Ende der Welt" und ihrem Erzählstil treu. Es geht wieder um Verstorbene – diesmal um die Abschiednahme von ihnen –, um japanische Bräuche und zwei Menschen, die sich zaghaft näher kommen. Für Mio spielen Farben eine zentrale Rolle, um die Welt zu entschlüsseln und sich in ihr zurechtzufinden. Sogar Menschen nimmt sie als individuelle Farbnuance wahr. Eine besondere Sensibilität zeichnet auch die zweite Hauptfigur Aoi aus. Er begleitet Beerdigungszeremonien und hat die Gabe, sich in seine Kunden hineinzufühlen und ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen. Der Roman strahlt durch und durch den Geist und die Kultur Japans aus. Wer sich für das Land interessiert, wird viel Freude daran haben, in welch zarter Prosa die Autorin die Arbeit im Atelier für Hochzeitskimonos oder ein Beerdigungsritual beschreibt. Mios panische Angst, zu intensive Gefühle zuzulassen, ist ebenso nachvollziehbar wie der Wunsch, die Magie des Kindseins, die im so krassen Gegensatz zum schulischen und beruflichen Leistungsdruck steht, zu bewahren. Es geht um Details, Nuancen und kleine, aber bedeutungsvolle Gesten, die unser Leben ausmachen. Mich hat der Roman dazu angeregt, im Alltag hin und wieder innezuhalten, genauer hinzusehen und so manchen Zufall als Fügung zu begreifen.

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