Rezension zu
Star Wars™ Thrawn - Der Aufstieg - Verborgener Feind

Seit der ersten Thrawn-Trilogie bin ich ein großer Fan des blauhäutigen, hochintelligenten "Weltraum-Sherlock Holmes". Zu lesen, wie er - hier noch als Captain eines Raumkreuzers der Chiss-Ascendenz und im Dienste seiner Heimat - Komplotte aufdeckt und ihm gestellte Fallen geschickt umgeht, macht einfach Spaß. Thrawn ist pragmatisch, brillant und immer für eine Überraschung gut. Und das war er auch schon vor seiner Zeit beim Imperium. Nachdem die zweite Trilogie, bei der es um seinen Aufstieg innerhalb der Ascendenz geht, mit Band 1 sehr gut und unterhaltsam gestartet ist, war dieser zweite Band für mich nicht ganz so stark. Die politischen Verstrickungen und ein drohender Bürgerkrieg nehmen sehr viel Raum ein, Thrawn selbst wird hier leider oft zum Nebendarsteller. In den Szenen, in denen er vorkommt, ist er gewohnt geistreich und Herr der Lage. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass er nicht ganz so makellos wäre. Denn außer seinem Unverständnis für Politik gibt es kaum etwas, bei dem er allen anderen nicht überlegen wäre. Ich würde ihn gerne einmal scheitern sehen - vielleicht wird daraus ja noch was in Band 3, der im September auf Deutsch erscheinen wird. Ich bin gespannt ... Genau so gespannt bin ich auf seine Darstellung in der Realfilmserie "Ahsoka", die letzte Woche auf Disney+ gestartet ist. In "Rebels", der animierten Vorgängerserie, war Thrawn zwar ebenso klug, jedoch wesentlich rücksichtsloser, als er es in der Buchreihe ist. Egal, welche Version des Charakters gezeigt wird: Thrawn ist eine der interessantesten Figuren des Star Wars-Universums. Die beiden Buchreihen von Timothy Zahn kann ich absolut empfehlen, wenn ihr intelligente Sci-Fi mögt. Für die "Der Aufstieg"-Trilogie muss man auch nicht unbedingt Star Wars-Fan sein, da sie nur sehr wenig Bezug nimmt auf den Rest des Universums.