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Rezension zu
Sonne über Gudhjem

Cosy Crime auf Dänisch

Von: Marie (Wörter auf Papier)
31.08.2023

Ich muss gestehen, dass ich doch einige Seiten gebraucht habe, um mit der Geschichte warm zu werden. Das lag daran, dass mir nicht bewusst war, dass "Sonne über Gudhjem" ein Cosy Crime ist. So wunderte ich mich zunächst über den sehr gemächlichen Erzählstil. Im Mittelpunkt stehen kulinarische Köstlichkeiten, Land und Leute der Insel Bornholm. Mittendrin der Mittvierziger Lennart Ipsen, halb Däne, halb Deutscher, der nach vielen Jahren der hektischen Polizeiarbeit als Ermittler auf die dänische Insel gekommen ist. Dort, so hofft er, kann er die Arbeit und sein Leben etwas ruhiger angehen. Und so wird es dann auch. Es geht um Landschaft, die Bewohner Bornholms und um Essen – und um noch mehr Essen. Ich sage euch, das Buch macht hungrig! Dänische Spezialitäten kommen auf den Tisch, sogar in ein Sternerestaurant führen mich die Ermittlungen. Und immer wieder zieht köstlicher Räucherduft durch die Geschichte. Dummerweise liegt in der Räucherkammer von Steffen Kristensen auch eine „Schinkenleiche“, wie sich eine Polizistin ausdrückt, nämlich besagter Kristensen. Der war ein Stinkstiefel und deshalb gibt es für Kommissar Lennart Ipsen jede Menge Verdächtige. Wenn nicht gescherzt und gegessen wird, wird ermittelt, aber eben immer gemütlich. Sobald sich Lennart zu einem Gespräch mit einem potenziellen Verdächtigen oder Zeugen hingesetzt hatte, kam etwas zu Essen oder Trinken auf den Tisch. Erwähnte ich schon, dass das Buch hungrig macht? Als ich mich mit dem Ton des Buches angefreundet hatte, hatte ich viel Spaß mit dem Kuschelkrimi und seinen meist sympathischen Charakteren. Erwähnt sei noch Lennarts Vorgänger Morten, der Lennart in seinen „Gruselkeller“, wie Mortens Frau sagt, einlädt. Darin befindet sich eine eindrucksvolle Bibliothek, die ausschließlich aus bekannten Krimis besteht. Sherlock Holmes und Miss Marple tummeln sich hier neben Maigret, Poirot und Wallander. Außerdem hat Morton noch etwas ganz besonderes im Keller aufgebaut. Der Humor kommt nicht zu kurz. Als Running Gag zieht sich durchs Buch, dass Lennart ständig mit der Müllabfuhr verwechselt wird, weil die Entsorgungsfirma der Insel ebenfalls Lennart Ipsen heißt. Zudem versucht der Ermittler auch immer wieder, seinen alten Mercedes an den Mann oder die Frau zu bringen. Und gerade, wenn man denkt, „alles so gemütlich hier“, geht es in die bewegte Geschichte der Insel. Und was der Kalte Krieg damit zu tun hat, könnt ihr in "Sonne über Gudhjem" erfahren. Fazit: Cosy Crime auf Dänisch: Mit "Sonne über Gudhjem" hat Michael Kobr einen kulinarischen Regionalkrimi geschrieben, der Reiselust entfacht und Appetit macht. Die Spannung lässt der Gemütlichkeit den Vortritt, dänische Eigenarten und Humor laden zu vergnüglichen Lesestunden ein.

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