Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Ich fürchte mich nicht

Eine erfrischend metaphorische Dystopie

Von: bookbliedling
03.08.2015

Leseerlebnis: Dystopien sind, wie wir alle aus dem Englisch Unterricht wissen, keine neue Erfindung. Klassiker wie 1984 oder Fahrenheit 452 kennen die meisten, aber besonders seit der Panem Trilogie gibt es vor allem im Jugendbuch Bereich immer wieder neue Dystopien, diese ähneln sich vom Grundaufbau alle ziemlich. Umso schöner ist es, wenn unter all diesen normalen Bücher auch mal etwas Außergewöhnliches und Neues dabei ist. Schon die Protagonistin ist außergewöhnlich und neu. Juliette weiß schon seit ihrer Kindheit, dass sie anders ist, denn sie wurde immer gemieden, selbst ihre Eltern konnten sie nicht lieben. Sie wurde stets gemieden bis sie schließlich von zuhause weggegeben wurde. Diese Isolation hat sie stark geprägt, sie und die Tatsache dass jede ihrer Berührungen tödlich enden kann. Sie ist besonders am Anfang sehr verängstlicht, in sich gekehrt und kann sich nur ihrem Notizbuch anvertrauen. Auch als sie Adam kennen lernt und schließlich aus ihrer einsamen Zelle entlassen wird. Erst nach und nach und mit der Hilfe von Adam wird sie mutiger und kann aus sich heraus kommen, sie wird immer stärker und ihr aufkommendes Selbstvertrauen macht sie sympathischer. Adam ist zunächst ein etwas geheimnisvoller Charakter. Es wird aber schnell klar, dass er für Juliette nur das Beste möchte. Zwar ist er der gewissenhafte Soldat zu welchem er ausgebildet wurde, dennoch ist er sehr liebevoll und einfühlsam. Er unterstützt Juliette wo er nur kann und lehnt sich dabei gegen seinen Vorgesetzten auf. Sein Charakter ist interessant und facettenreich, also keineswegs langweilig. Was mir an diesem Buch am aller besten gefallen hat, war der Schreibstiel. Selten habe ich einen Autor kennen gelernt, der so viele gut gewählte Metaphern verwendet, die Sprache ist beinahe poetisch und vor allem die Gedanken in Juliettes Notizbuch wirken als wären sie von Gandhi, Goethe und Shakespeare persönlich formuliert worden. Neu und außergewöhnlich fand ich zudem, dass wann immer Juliette etwas denkt, dass sie ihrer Meinung nach nicht erlaubt ist, dieser Gedankengang durchgestrichen ist, dies gibt dem Buch noch eine besondere Note. Die Handlung wird zu keinem Moment langweilig. Die zum Teil eher kurzen Kapitel sind nur an mir vorbei geflogen. Durch die ausführliche Beschreibung kann man sich sowohl Umgebung und Geschehen gut vorstellen. Die Idee an sich ist zumindest was die Gesellschaftsform angeht keine neu, durch die Einführung von Juliettes Gabe wird sie aber aufgefrischt. Fazit: Eine etwas andere Dystopie, welche sich gut lesen lässt. Der erste Band dieser Trilogie macht Spaß und bereitet Lust auf die nächsten Bände. Mich hat die Geschichte von Juliette überzeugt und der Schreibstil hat mich begeistert.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.