Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Agnes geht

Wenn nichts mehr geht, geht gehen

Von: manu_wortmagie
24.04.2023

Da mich der Vorgängerroman der Autorin – „Die wundersame Reise der Bienen“ – schon absolut positiv überrascht und sehr sehr gut gefallen hat, habe ich mich wahnsinnig auf „Agnes geht“ gefreut. Das Cover ist wieder ähnlich gestaltet und gefällt mir sehr gut. Der Klappentext liest sich sehr gut und verspricht eine Geschichte, mit der man sich identifizieren kann. Die Geschichte ist auch wieder richtig gut. Es geht um Selbstfindung, Gleichberechtigung, das (Nicht-)-Verstanden-Werden und den Alltagstrott innerhalb einer Familie. Auch der Schreibstil ist gewohnt flüssig und das Buch lässt sich sehr gut lesen. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Mann flüchtet Agnes die Nacht über in ein Hotel. Zu aufgewühlt von den Ereignissen, kann Agnes es einfach nicht über sich bringen, nach Hause zu gehen und so weiter zu machen wie bisher. Also beschließt sie kurzerhand von Hamburg die Elbe entlang nach Berlin zu gehen. Dort wartet ein Jobangebot auf sie. Auf ihrer Reise begegnet Agnes den unterschiedlichsten Menschen und merkt, wie sie sich plötzlich einfach wieder frei fühlt und wie unglücklich und eingeengt sie sich die Jahre zuvor wirklich gefühlt hat. In der Zwischenzeit muss ihr Ehemann Tom in Hamburg den Alltag mit den Kindern meistern. Zuvor bis spät abends in der Arbeit muss er plötzlich andere Prioritäten setzen und gerät somit selbst ins Grübeln. Das Thema, das in „Agnes geht“ behandelt wird ist absolut nah und erzählt vom Ausbruch einer Mutter. Einer Mutter, die eben nicht nur Mutter und Ehefrau ist, sondern eben auch noch eine Frau, eine eigenständige Frau mit Wünschen und Bedürfnissen. Eine Frau, die den Vollzeitjob „Familie“ übernimmt, unbezahlt und ohne jegliche Anerkennung. Gefangen in ihren eigenen Gedanken und absolut unverstanden. Teilweise findet man sich selbst in Agnes durchaus wieder und überdenkt möglicherweise eigene Gewohnheiten und Ansichten nochmal neu. Es ist ja immer leicht zu sagen „du arbeitest ja nicht, du bist den ganzen Tag zu Hause“. Doch! Man arbeitet schon. Die Kinder zu versorgen und gleichzeitig den Haushalt zu schmeißen ist ein Knochenjob, dem viel mehr Anerkennung zuteil werden sollte.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.