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Rezension zu
Erddämmerung

Wie ein Dauerlauf in der Wüste

Von: Lizzy Curse
16.04.2023

Erddämmerung von James Rollins The starless Crown - der Originaltitel - hätte meiner Meinung nach besser gepasst, genauso ein Cover, das an das Originalcover angelehnt ist. So wird man erst mal gewaltig in die Irre geführt, wenn man das Buch aufschlägt und eine Landkarte vorfindet, die jedem High-Fantasy Buch Konkurrenz macht, genauso wie die Geschichte - die mein Fantasyherz höher schlagen lässt. Geht es doch um eine mittelalterlich anmutende Welt, die monarchisch regiert wird. Um Akademien, Tempel des Wissens, in denen die Protagonisten nach Antworten suchen und um Bestien und Artefakte, in denen ein weiches Herz schlummert. Und um eine Gefahr, die unaufhaltsam näher kommt. Nyx - eine der Protagonistinnen - ist Schülerin der Akademie. Mit ihr zusammen machte es mir richtig Spaß, die Welt und ihre Heimat, die Menschen, die sie liebt, kennen zu lernen. Zudem hat sie eine Besonderheit an sich, die Rollins gut wiedergibt. So wurde ich mit Nyx schnell warm. Ich hege ja besondere Liebe zu Geschichten, die in Schulen oder Akademien spielen. Von daher war ich überaus angetan von von diesem Handlungsstrang. Auch Kanthe - dem Prinz im Schrank - barg für mich ein großes Entwicklungspotenzial und war kein Abklatsch von Nyx. Deswegen rauschte ich förmlich durch die ersten paar hundert Seiten, lernte Welt und Personen kennen und und die Akademie lieben, während Rollins das Tempo gemächlich anzog und immer mehr Handlungsstränge miteinflocht in das gesamte Knüpfwerk. Nur das er mit jeder Perspektive, die noch hinzukam und sich mit der Geschichte verschränkte, für mich wieder Tempo rausgenommen wurde. Ich wollte bei Nyx und Kanthe sein, auf der Suche nach Antworten - und nicht bei seinem Bruder oder ihrem potentiellen Verwandten. Natürlich, sie sind alle wichtig. Ich habe mich dabei aber leider gefühlt, als würde ich ohne Wasser dreimal die Sahara durchqueren, um im Ziel nur kurz die Lippen benetzen zu können, bevor es weitergeht. Im letzten Drittel war das ziemlich ermüdend. Hinzu kam noch, dass sich mehrere Perspektiven im selben Kapitel in schöner Regelmäßigkeit abwechselten. Prinzipiell finde ich solche Dynamik toll, jedoch nur wenn es durch entsprechende Leerzeilen gekennzeichnet ist. Hier springt der Satz von Zeile zu Zeile, von Perspektive zu Perspektive, ohne dem Leser ein Zeichen zu geben, dass der Sprung vollzogen wurde. Mein Stolpern glich am Ende einem Torkeln. Rollins Schreibstil ist gekonnt und gerade zu Beginn fiel es mir leicht, mich darin zu verlieren. Zudem denken die Figuren auch mal darüber nach, bevor sie sich in eine Handlung oder einen Kampf stürzen oder revidieren ihre Meinung, wenn sie zu der Ansicht kommen, dass sie falsch war oder das sie nicht genügend Infos über die Person oder den Sachverhalt hatten. Alles in allem hat mir die erste Hälfte richtig gut gefallen. Die zweite hat mich leider verloren - ich habe einfach keine Kondition für einen so langen Dauerlauf, wie er mir in Erddämmerung präsentiert wurde.

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