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Rezension zu
Das Geheimnis des Mädchens

Zwei Familien - über Jahrzehnte durch das Schicksal verbunden

Von: meinding.blog
31.03.2023

Drei Zeitebenen, zwei Familien. Es ist eine ganze Menge Stoff und Familiengeschichte, die Emily Gunnis hier auf 432 Seiten unterbringt. Ich habe mich anfangs gewundert, dass das Buch mit einem doppelseitigen Stammbaum startet, muss aber zugeben, dass ich mehrfach nachgeschaut habe, wer jetzt eigentlich wer ist. Herrenhaus vs Pfarrhaus Die zwei Familien, um die es geht, leben zusammen auf einem sehr großen Grundstück. Die einen, unfassbar reich im Herrenhaus Yew Tree Manor, die anderen, sehr arm, in einem kleinen Pfarrhaus in unmittelbarer Nähe. Ihr Schicksal ist über viele Jahrzehnte eng miteinander verbunden. 1945 Tessa James arbeitet als Hebamme und ist im Ort nicht unumstritten. Vor allem die Männer trauen ihr nicht, denn häufig versteckt sie misshandelte Frauen bei sich im Pfarrhaus. Es ist die Zeit, in der Geburten immer häufiger von Ärzten begleitet werden, weil damit gutes Geld zu verdienen ist. Als im Herrenhaus eine Geburt ansteht, doktert der Dorfarzt inkompetent herum und ruft Tessa erst auf den letzten Drücker hinzu. Sie kommt allerdings zu spät und die Hausherrin stirbt. Der Arzt und weitere Beteiligte lügen und sorgen so dafür, dass die Hebamme vor Gericht kommt. 1967 Während alle mit den Vorbereitungen für eine große Silvesterparty im Herrenhaus beschäftigt sind, verschwindet die sechsjährige Tochter der Familie spurlos. Der letzte, der sie gesehen hat, ist einer der Bewohner des Pfarrhauses. 2017 Inzwischen gibt es Pläne, das Herrenhaus und das inzwischen völlig verwahrloste Pfarrhaus abzureißen. Auf dem Grundstück soll ein neues Wohngebiet entstehen. Während Handwerker ein- und aus gehen und erste Möbel eingepackt werden, verschwindet wieder ein kleines Mädchen. Irgendwie hängen alle Ereignisse miteinander zusammen und die junge Architektin Willow, die Ururenkelin der Hebamme Tessa, muss tief in ihrer Familiengeschichte graben, um zu verstehen, was hinter dem Verschwinden des Kindes stecken könnte. Meine Meinung Es ist eine interessante und spannende Geschichte, die mir allerdings einiges abverlangt hat. Ich fand es mindestens bis zur Hälfte des Buches schwierig, die Figuren auseinander zu halten. Da jedes Kapitel sich um eine andere Person zu einer anderen Zeit dreht, springt die Handlung viel hin und her und ich hatte Mühe mitzukommen. Richtig Spaß hatte ich erst, als ich mir endlich merken konnte, wer wer ist. Die Geschichte ist sehr düster, ich hatte das Gefühl, dass es immer dunkel ist und sowohl von der Sprache als auch von der Beschreibung der Örtlichkeiten, hätte ich sie deutlich früher verortet. Für 1945 bzw 1967 kam mir vieles sehr altmodisch vor und ich hätte die Handlung sicherlich mindestens 50 Jahre früher angesetzt. Wer historische Romane und Familiengeschichten mag, wird sich mit diesem Buch bestimmt wohlfühlen.

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