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Rezension zu
Miss Bennet

Eine Rückkehr zu Stolz und Vorurteil

Von: Wort-Gewand(t)
11.02.2023

Mary Bennet steht schon ihr Leben lang im Schatten ihrer vier Schwestern, die ihr in Schönheit, Folgsamkeit und Schlagfertigkeit überlegen sind. Als sie schließlich als einzige unverheiratet bleibt, fehlt ihr neben einer Perspektive auch ein zukünftiges Heim. Nachdem sie bei keiner ihrer Schwestern ein endgültiges Zuhause findet, kommt sie schließlich bei ihrer Tante in London unter. Dort blüht sie, zum ersten Mal in ihrem jungen Leben konkurrenzlos, förmlich auf. Die einst schüchterne und unscheinbare Mary sieht sich nun der Aufmerksamkeit gleich zweier Gentlemen gegenüber. Verlässt Mary sich bei dieser schwierigen Entscheidung wie üblich auf ihren Verstand oder kann sie ihre neu entdeckten Gefühle zu Rate ziehen? . Der Name Bennet ist vermutlich den meisten Bücherwürmern ein Begriff. Denn wenn man sich mit Literatur beschäftigt, stößt man schnell auf Jane Austen und ihr Werk “Stolz und Vorurteil”. Janice Hadlow hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, einen der Nebencharaktere aus eben jenem Roman näher zu zeichnen. . Mary Bennet war für mich im originalen Werk immer sehr unscheinbar. Sie spielte kaum eine große Rolle und außer, dass sie gern Klavier spielt, wusste ich nichts über sie. Umso spannender finde ich es nun, ihre Geschichte zu lesen. Man erfährt in “Miss Bennet” viel über ihren ursprünglichen Charakter, aber erlebt auch “Stolz und Vorurteil” aus einer anderen Perspektive. . “Miss Bennet” beginnt zeitlich kurz vor der Handlung vom Austen Roman und endet ein paar Jahre nach ihm. Zum Teil hat es mir gut gefallen, in eine Geschichte einzusteigen, die mir schon vertraut ist, andererseits fand ich den Anfang sehr lang und eher wie eine Nacherzählung des bereits bekannten Romans. Da ich ein großer Fan von Stolz und Vorurteil bin, wirkte der Teil der Geschichte etwas uninspiriert. Mary ist am Anfang sehr rechthaberisch und wirkt fast etwas eitel. Es fiel mir schwer, große Sympathie mit ihr zu empfinden. Am Ende kann ich aber sagen, dass durch diese harte Charakterzeichnung die Entwicklung innerhalb des Buches natürlich umso größer ist. Trotzdem gefiel mir die Geschichte eigentlich erst dann so richtig, als sie sich vom Original abgehoben hat. . Die Sprache passt sich gut an Austens Werk und die damalige Zeit an. Zwar merkt man einen deutlichen Unterschied, aber das trägt auch zu einem flüssigeren Lesen bei und holt “Stolz und Vorurteil” in die Moderne. Die Geschichte an sich bietet einen guten Ausgleich aus Wohlfühlen, Romantik und Drama. Das Ende kam mir etwas zu plötzlich und auch etwas zu kurz. Dafür hätte sich die Autorin für meinen Geschmack in der Mitte etwas kürzer fassen können. Viel spielt sich in Marys Kopf ab und wirkt fast schon philosophisch. Das allein fand ich sehr interessant, hat aber auch alles sehr in die Länge gezogen. . Alles in allem ist es ein tolles Buch über die Frage nach Liebe und Glück. Für Fans von “Stolz und Vorurteil” und des 18ten Jahrhunderts ist es absolut lesenswert.

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