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Rezension zu
Die Chirurgin von London

Wenn man trotz aller Widerstände zu seiner Überzeugung steht, dann werden Träume wahr.

Von: Seite 101
04.02.2023

Es war mal wieder Zeit für einen Arztroman. Und dann versprach der Titel noch eine starke weibliche Hauptprotagonistin. Ich mochte das Cover auf Anhieb. Es versprach Weite und Sehnsucht. Ein gute und solide Mischung. Die Ersatzfamilie Nora Beadys Familie stirbt 1832 in London an der Cholera. Dr Horace Croft findet das kleine Mädchen, mehr tot als lebendig und beschließt kurzerhand sie mitzunehmen und den Versuch zu starten sie gesund zu pflegen. Wider aller Erwartungen seiner Haushälterin gelingt es dem Arzt und Nora überlebt die Cholera. So wächst Nora eher unkonventionell bei dem Chirurgen auf. Dr Croft ist nämlich nicht nur Chirurg sondern hat sich auch der Forschung verschrieben. Immer wieder werden ihm Leichen gebracht, die er aufschneidet, nach Todesursachen forscht, Organe haltbar macht und Skizzen für Lehrbücher anfertigt. Damit kommt Nora schon früh in Berührung und ihr Interesse an der Medizin wächst stetig. Schon bald ist sie Dr Croft eine wertvolle Hilfe, sowohl in der Autopsie als auch in der täglichen Praxis. Doch das muss dringend geheim bleiben, denn wenn das herauskommt, kann Nora als Hexe verurteilt und ermordet werden. Als der junge Kollege Daniel Gibson bei Dr Croft lernen möchte und in seinem Haus unterkommt, wird es für Nora schwer, sich versteckt zu halten. Und eigentlich will sie das auch gar nicht, denn viel zu groß ist ihre Liebe zur Medizin. Starke Frau Mit Nora Beady hat das Autorenduo Regina Sirois und Jaima Fixsen eine wirklich starke Hauptprotagonistin geschaffen, die sich nie aus dem Konzept bringen lässt. Sie steht für ihre Überzeugung ein und möchte Wege finden, auch als Frau in der Medizin Fuß zu fassen. Die medizinischen und forschenden Tatsachen der Vergangenheit werden sehr lebendig und mit Liebe zum Detail geschildert. Ich kann mir richtig vorstellen, wie Nora in dunkler Nacht, verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit, ihr Skalpell schwingt und die Leichen seziert. Manchmal ist es vielleicht eine Spur zu lebendig und anschaulich, aber genau diese Authentizität macht den Reiz dieses Romans aus. Weiterentwicklung und Fortschritt Es geht und Weiterentwicklung und Fortschritt in der Medizin. Es gibt 2 Lager. Das Lager der konventionellen Ärzte, die strikt nach dem alten Wissen und Erfahrungen handeln und behandeln. Und dann gibt es die Forscher, die verstehen wollen und neue Erkenntnisse anwenden, auch wenn es Gegenwehr in den eigenen Reihen gibt. Neben allen Fortschritten, die die Medizin auch gegen alle Widerstände voranbringen, will auch Nora vorankommen. Sie möchte ihren Platz im Leben finden. Lange ist ihr nicht klar, was sie möchte. Liebe zu einem Mann oder irgendwie einen Weg finden, doch in der Medizinwelt unter Männern ihre Rolle zu behaupten. Doch gibt es vielleicht auch einen Weg, dass sie beides bekommt? Es geht also auch um Emanzipation und Selbstwirksamkeit. Wortgewandt Der Erzählstil ist wortgewandt und vielschichtig. Das Debüt der Autorinnen ist durchaus gelungen. Es gibt zwar immer mal wieder die eine oder andere Länge in der Handlung, die aber schnell wieder vorüber geht. Es ist ein solider Roman aus diesem Genre. Es gibt nicht viele Überraschungen oder unerwartete Wendungen. Dennoch macht es Spaß, es zu lesen. Denn Nora ist eine wirklich überzeugende Hauptprotagonistin und gerade die Entwicklung in der Medizin bekommt einen gelungenen Fokus in der Handlung. Ich habe das Buch gerne gelesen und vergebe solide 4 von 5 Eselsöhrchen.

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