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Rezension zu
Das Unrecht

Wie gewohnt super

Von: Miriprobiertdiewelt
10.01.2023

*Werbung - Rezensionsexemplar* Ach ich bin echt ein Gewohnheitstier, ich liebe es in meinen Gewohnheiten zu verharren und tu mich recht schwer neue Dinge zuzulassen, daher freue ich mich auch immer Bücher von bereits bekannten Autoren zu lesen. So auch in diesem Fall, die Bücher von Ellen Sandberg haben mir immer schon gut gefallen. ‚Das Unrecht‘, geschrieben von Ellen Sandberg und erschienen im Penguin Verlag. Wie man es von Ellen Sandberg gewohnt ist, wird die Story auf zwei Zeitebenen erzählt. Wismar 1988: Die Clique um Peggy, Sandro, Volker, Annett und Mischa trafen sich regelmäßig in einer alten Villa. Sie träumten von Freiheit und mussten sich stattdessen dem Sozialismus unterwerfen. Bamberg 2016: Inzwischen sind Annett und Volker viele Jahre verheiratet, doch jedes Jahr im Herbst kommen in Annett die Erinnerungen an die dramatischen Fluchtereignisse wieder hoch. Sie muss endlich die Wahrheit herausfinden, wer sie und ihre große Liebe Mischa damals verpfiffen hat. Doch damit bringt sie einen Stein ins Rollen, der sie auf furchtbare Weise erschüttert und ihr Leben gefährdet. Was ist damals geschehen? Zunächst muss ich einmal sagen, dass ich bei aufgrund des Klappentextes nicht damit gerechnet habe, dass es in diesem Roman um Republikflucht und Stasi-Machenschaften gehen könnte. Vielleicht war das auch gut so, denn so konnte mich die Handlung noch einmal mehr überraschen. Ellen Sandberg beschäftigt sich in ihren Romanen häufig mit Schuld, Verrat, Gerechtigkeit und erlittenem Unrecht. Im aktuellen Buch geht es um Annett, die als junge Frau die Willkür in der DDR satt hatte und von einem Leben in Freiheit träumte. Die Flucht in den Westen war ihr Versuch, die Bespitzelung und das Denunziantentum hinter sich zu lassen, sie unternahm diese Flucht mit ihrem früheren Freund Mischa. Die Sache flog auf, von Mischa fehlte zunächst jede Spur und Annett kam in Haft. Als sie dann Jahre später freigelassen wurde, holte sie ihr Bekannter aus Jugendzeiten ab, Volker. Sie heirateten und bekamen zwei Kinder, doch Annett ließen die Erinnerungen an Mischa nicht los. Sie fährt nach Wismar, um herauszufinden, was damals genau geschehen ist und vor allem, wer sie verraten hat. Die Geschichte wechselt zwischen den Zeitebenen 1988 und 2016 und gibt so Auskunft über das Erlebte und Erlittene der Figuren. Aus nächster Nähe tauchen wir in die Erzählperspektiven von Annett und ihrem Ehemann Volker ein und werden Zeuge von einer Ehe, die auf einer Lebenslüge beruht und sich durch den manipulativen Volker zu einem Drama entwickelt, bei dem Annett die Leidtragende ist und versucht, aus dieser Ehe auszubrechen. Die Tragik, die dahinter steckt, habe ich betroffen mitgefühlt und konnte mich gut in die Vorgänge hineinversetzen. Hier wird regelrecht Psychoterror ausgeübt und was hier geschieht, hat mich immer mehr in einen Lesesog gezogen. Die Szenen der Flucht, die Folgen der Verhöre und die Zeit im Gefängnis in der DDR-Zeit werden mit aller Gnadenlosigkeit auserzählt. Man ahnt, wer hier der Denunziant war, erkennt auch, unter welchem Zwang Menschen verurteilt wurden. Grausam, dass viele dieser Menschen später in der Bundesrepublik nicht zur Verantwortung gezogen wurden. ‚Das Unrecht’ hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und dabei die dunkle Wahrheit hinter der Fassade aufgedeckt, die auch für späteres Leid verantwortlich wurde. Ein Roman mit unbedingter Leseempfehlung!

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