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Rezension zu
Der mexikanische Fluch

Mexiko in den 50er Jahren, ein entlegenes Herrenhaus in den Bergen und ein dunkles Familiengeheimnis.

Von: Frau.Hase.liest
02.01.2023

Ein verstörender Brief führt die junge Noemí in ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen: Dort lebt ihre frisch vermählte Cousine Catalina, die behauptet, ihr Mann würde sie vergiften. Sofort tauscht Noemí die Cocktailpartys der Hauptstadt ein gegen den Nebel des gespenstischen Hochlands. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, in die Catalina überstürzt eingeheiratet hat. Doch das Ansehen der Doyles ist längst verblasst … Noemí wird konfrontiert mit Howard Doyle, dem patriarchischen Familienoberhaupt und Catalinas undurchsichtigen Ehemann Virgil. Aber als Noemí hinter die Kulissen von High Place blickt, ist es längst zu spät und sie ist gefangen zwischen Wahnsinn und Dunkelheit. Noemí Taboada als temperamentvolle Protagonistin hat mich zwischendurch doch ein bisschen in den Leser-Wahnsinn getrieben, manchmal war es für mich schwer, ihre teilweise doch recht passive Haltung in einigen Konfliktsituationen hinzunehmen, aber dann gab es wieder Momente, bei denen sie Bissigkeit und Hartnäckigkeit unter Beweis stellt und alles für Ihre Cousine zu tun. Anfangs ist das hochmütige Verhalten der Protagonistin sehr oberflächlich, jedoch stellt sich schnell heraus, dass hinter dem Verhalten eine größere Charaktertiefe steckt. Auch die Beziehung zu den anderen Charakteren, wie dem charismatischen Virgil oder zu Francis, der als schüchterner Gegenpart zu Noemis Art fungiert, sind stark ausgereift geschrieben. Der Schreibstil von Silvia Morena-Garcia unterstreicht den subtilen Horror in Haunted-House-Stil perfekt. Nicht zu blumig, jedoch auch nicht zu kühl. Demensprechend braucht das Buch seine Zeit, um Tempo aufzubauen, verliert jedoch hierbei nie den Unterton der Spannung. Direkt von Beginn an, merkt man, dass an der Gesamtsituation etwas nicht stimmt, stellt Vermutungen an und wird im letzten Drittel doch mehr in das Buch hineingesogen. Die Aufklärung bzw. das „Grauen“ der Doyles ist einfach purer Ekel. Zwar sehr gut geschriebener, detaillierter Ekel, jedoch hat mir hier teilweise der rote Faden gefehlt, der den Schluss-Konflikt packend, aber plausibel löst. Ich kann mit dem Ende gut leben, hätte mir hier aber teilweise noch mehr Spannung und packende Szenarien gewünscht. Mein Fazit: Wer auch abseits der Halloween-Zeit auf der Suche nach einem atmosphärischen Gruselschocker ist, sollte definitiv einen Blick in „Der mexikanische Fluch“ wagen, jedoch nicht erwarten, dass der verängstigt die Bettdecke übers Gesicht zieht. Der Roman braucht Zeit, etwas Geduld und überzeugt dann im Gesamten doch mit einer packenden düsteren Atmosphäre.

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