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Rezension zu
Ein Lied vom Ende der Welt

Ungewöhnlich, dystopisch, spannend

Von: Katharina
29.12.2022

Erica Ferencik - Ein Lied vom Ende der Welt „Sprachen offenbaren, was es bedeutet, Mensch zu sein.“ Die Inhaltsangabe verspricht viel: Die Linguistin Valerie, ihrerseits spezialisiert auf alte nordische Sprachen, wird durch eine Nachricht, einen Hilferuf, eines Forschungskollegen ihres toten Bruders völlig aus der Bahn geworfen. Er hat nahe einer Forschungsstation in der Arktis ein Mädchen gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht und bittet Valerie sofort zu ihm ins ewige Eis zu kommen. Eine unglaubliche Reise beginnt, eine Reise die Valerie viel abverlangt, denn in dieser Forschungsstation kam auch ihr Zwillingsbruder unter mysteriösen Umständen ums Leben. „Eines ist doch mittlerweile ziemlich klar. Hier kommt keiner hin, der normal ist. Dieser Ort ist bloß die natürliche Wahl für Leute, die vom Rand der Welt springen wollen.“ Über den Inhalt möchte ich gar nichts weiter verraten. Nur so viel: ich war gefesselt, habe gerätselt (ein Mädchen, aufgetaut aus dem ewigen Eis, das eine unbekannte Sprache spricht) und habe mitgefühlt. Die Landschaftsbeschreibungen sind wunderschön, die Darstellung der Lebensbedingungen in dieser unwirtlichen Umgebung sind realistisch und ich war direkt mittendrin im Geschehen. Valerie mit ihren Neurosen ist vielleicht ein wenig seltsam, dennoch empfand ich sie als sehr sympathisch. „Ich hatte noch nie ein Gefühl dafür gehabt, wo mein Körper sich im Raum befindet, was gefährlich werden kann.“ Wyatt war mir irgendwie suspekt, ihn konnte ich nicht wirklich greifen, womöglich war dies aber von Erica Ferencik auch so gewollt? Auch die anderen Bewohner der Forschungsstation scheinen alle ihre ganz eigenen Päckchen zu tragen und so kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, was die Story aber nur noch spannender macht. Die so unterschiedlichen Charaktere hat die Autorin, meiner Meinung nach, hervorragend herausgearbeitet, so verschiedem sie auch sind, sie alle ergeben ein Gesamtbild. Am spannendsten ist für mich, neben dem Rätsel um Naaja, die Entwicklung von Valerie gewesen. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und lässt sich gut lesen. Zwar leidet die Spannung hin und wieder unter den doch sehr ausführlichen Landschafts- und Situationsbeschreibungen, dennoch konnte mich die Story immer wieder abholen. Fazit: Es ist mal etwas anderes, ich habe dieses Buch innerhalb von drei Tagen gelesen und mochte es stellenweise gar nicht wirklich weglegen. Alles in allem ist „Ein Lied vom Ende der Welt“ vielleicht kein Highlight, aber ich würde es dennoch empfehlen.

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