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Rezension zu
Ein Lied vom Ende der Welt

Gefangen im Eis

Von: Luca | derbibliophile
27.12.2022

„Language is the road map of a culture. It tells you where its people come from and where they are going.“ - Rita Mae Brown • Wyatt Speers, Forscher einer Forschungsstation auf Grönland, hat das Unmögliche geschafft. Ein Anruf bringt Valeries Leben vollkommen aus den Fugen. Wyatt, der Kollege ihres verstorbenen Bruders, hat ein Mädchen im Eis gefunden, aufgetaut und wieder zurück ins Leben gebracht. Doch niemand spricht ihre Sprache. Valerie, studierte Linguistin, soll Abhilfe schaffen, alles über die Kultur, das Leben und die Vergangenheit des kleinen Mädchens herausfinden. Aber ist es wirklich Wyatt und seiner Forschung zu verdanken, dass die Kleine lebt? Und, hat sich Valeries Bruder, der die Welt so sehr liebte, dass er sein Leben ganz ihrem Schutz widmete, wirklich dort oben das Leben genommen? • Valerie ist eine Frau voller Ängste, ohne ihre Tabletten und Alkohol kann sie nirgendwo hin und obwohl ihr Vater ihren Bruder scheinbar mehr liebte, bringt sie ihm regelmäßig seine Lieblingsbonbons. Immerhin ist er der Letzte, den sie hat. Doch auch, wenn „Val“ einen labilen, beinahe katastrophalen, Eindruck erweckt, entwickelt sie sich im Laufe der Geschichte zu einer sehr starken Persönlichkeit weiter und ist am Ende bereit, ihr Leben zu riskieren, um das der anderen zu retten. Trotz der Kürze der Geschichte bekommt jeder Stationsbewohner seine eigene Geschichte, seine eigenen Gedanken, Gefühle, Sorgen, Ängste und Träume. Die Geschichte ist einfach geschrieben, aber einer schweren bedarf es auch nicht. Das Buch überzeugt allein mit seinem Plot. Deutlich, doch ohne mit dem Finger auf den Lesenden zu zeigen, weist die Autorin auf den Klimawandel hin. Immer wieder verpackt sie kleine Aufforderungen zum Handeln im Alltag der Charaktere. Auch der Schauplatz konnte mich zu 100% überzeugen. Ich liebe die kalten, von Schnee und Eis bedeckten Teile unserer Welt und die Vorstellung, eingeengt mit einem zwielichtigen Forscher und einem eigentlich toten Kind, in einer Forschungsstation zu hocken, jagte mir nicht selten einige Schauer über den Rücken. Auch die kleinen Fakten und Details über Sprachwissenschaften geben der Geschichte einen interessanten Antrieb. Die letztendlich Auflösung war dann ganz anders, als ich es nach Lesen des Klappentextes erwartet hatte. Gelungene Überraschung. • Je näher man mit Valerie an die Wahrheit heran kommt, desto mehr muss man jedoch erkennen, dass sich die Geschichte in den Bereich Sciencefiction schleicht, das kann man der Grundidee jedoch auch vorab entnehmen. Ebenso kam das Ende dann etwas plötzlich, meiner Meinung nach, hätte man aus der Geschichte noch etwas mehr herausholen können. • 📚 Ein Lied vom Ende der Welt 👩🏼‍💻 Erica Ferencik 📃 384 🗓️ 2022 📖 Goldmann • Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⚫️

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