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Rezension zu
Gastro Obscura

Kulinarische Reise um die Welt

Von: Denise
20.12.2022

Nicht nur im Bücherregal macht dieser fette Schmöker einiges her, auch inhaltlich kann man sich tolles Cocktailparty-Smalltalk-Wissen aneignen. Welches Gegenüber würde nicht zugleich höchst erstaunt und beeindruckt sein, wenn man von Eichelkaffee und Maden-Pecorino (einem Käse, dem Madenlaven bei der Fermention helfen und die beim Essen noch leben) erzählt. Layout Was diesen kulinarischen Reiseführer aufs nächste Level bringt, ist die Tatsache, dass wirklich ein sehr großer Teil der Welt "bereist" wird. Neben den typischen und allzu bekannten Ländern in Europa und Asien, bekommen wir auch einen Einblick in die Antarktis und auf Weltraumstationen. Auch die USA wurden nicht allgemein behandelt, sondern in Regionen aufgeteilt. Wie man diesen Reiseführer lesen kann: nach Interessengebieten: wer schon einmal einen Reiseführer besaß, wird wissen, dass dies keine Bücher sind, die man von Buchdeckel bis Buchrücken durchliest. Normalerweise blättert man umher und liest die Kapitel, die einen interessieren, hier z.B. die Länder und Kulinarik. von vorne nach hinten: wenn man viel Sitzfleisch und einen geduldigen Geist hat, lohnt es sich wirklich, dieses Buch von vorne bis hinten zu lesen. Man erfährt Dinge, die man wohlmöglich übersprungen hätte, weil sie einen auf den ersten Blick nicht interessiert haben. Besonders der Wechsel von einem Land zum nächsten ist besonders spannend. Gründe, warum man einen Reiseführer wie diesen haben sollte: 1. Du hast für jede ungemütliche Smalltalk-Situation einen Ice-Breaker in der Tasche. 2. Du kannst dein Date davon überzeugen, dass du überaus gebildet und weltgewandt bist. 3. Wenn jemand wieder daran zweifelt, dass du wirklich kochen kannst, erzähle ihm ein paar Infos über die edle Zeppelin-Küche, die zwischen 1928 und 1937 im Kommen war, und schwups, du wirst nicht mehr infrage gestellt. 4. Er sieht einfach super einschüchternd und majestätisch auf dem Bücherregal aus. 5. Man lernt wirklich coole Orte kennen, die man tatsächlich mal besuchen könnte. 6. Es ist unterhaltsam über diese teilweise seltsamen, aber auch erstaunlichen Fakten zu lesen. 7. Man kann etwas lernen. Sowohl historisch, als auch kulturell kann man sein Allgemeinwissen aufpolieren. 8. Natürlich nicht alle, aber manche Aspekte geben ganz gute Kochinspirationen. Meine Lieblingsfakten aus Gastro Obscura: Schokolade, Pfeffer und Parmesankäse galten zeitweise als Währungen (vgl. S. 412) Äpfel sind ein Mittel um Liebe vorauszusagen: man schält ihn und wirft die Schalenschlange hinter sich. Der Buchstabe, den man dann in der Schalenform sieht, ist der Anfangsbuchstabe des/der Geliebten (vgl. S. 399). In West Virginia gibt es ein Restaurant, dass nur Roadkill, also überfahrene Tiere, verkauft. Natürlich wurden die Tiere im Essen nicht wirklich überfahren, aber es handelt sich um Tiere, die zu Roadkill zählen, z.B. Murmeltiere, Opossum, Krähen, Schlangen, Bären und Eichhörnchen (vgl. S. 366). Fazit Ein sehr unterhaltsames, lehrhaftes Buch über die Kulinarik der Welt. Neben kuriosen und spannenden Essgewohnheiten der verschiedensten Länder unserer Welt, lernt man auch Traditionen kennen und unternimmt eine Reise in die Vergangenheit. Immer wieder begegnet uns eine Themenseite, z.B. über verschiedene Arten von gebratenem Reis aus aller Welt oder über Lebensmittel, die als Währung genutzt wurden. Mein größtes Highlight war das Layout und die Sorgsamkeit, mit der hier bei der Konzeption vorgegangen wurde. Ich habe das Gefühl, dass sich sehr viel Zeit genommen wurde, um diesen kulinarischen Reiseführer zu konzipieren und nicht nur die Essgewohnheiten, die am bekanntesten für ein Land sind, genommen wurden, sondern wirklich auf Variation geachtet wurde.

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