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Rezension zu
Der mexikanische Fluch

Atmosphäre und Protagonistin überzeugen

Von: Lizzy Curse
20.11.2022

Ich hatte dieses Buch schon gefühlte Ewigkeiten auf meinem Wunschzettel, sodass es nicht lange dauerte, ehe es auf deutsch in meinen Besitz gelangt ist. Obwohl es eigentlich mein Beuteschema nur am Rand streift. Spukhaus und Mexiko sind jetzt nicht unbedingt die Dinge, bei denen Herzchen in meine Augen treten. Aber hier mochte ich den Klappentext und die Ausgangssituation klang für mich Pannen. Außerdem bin ich ein kleiner Histo-Fan und hier versprach der Klappentext einige Leckerbissen. Spoiler - ich habe am ersten Wochenende die Hälfte des Buches inhaliert - was nicht zu letzt an dem Stil der Autorin lag, ihre Protagonistin von den Parties in Mexiko-Stadt in ein altes verfallenes Herrenhaus zu lotsen, und zugleich Noemi nicht zu verbiegen. Eine Unternehmerstochter, ihre Freiheit wie ein großes Gut vor sich her tragend, findet sich plötzlich in einer fremden Umgebung wieder, in der sie sich an andere Regeln halten soll, als zuhause. Und das alles, um einer Freundin beizustehen. In dem Haus, das ihr schon vom ersten Augenblick an kalte Schauer über den Rücken jagt, gehen seltsame Dinge vor sich und die Bewohner sind zudem noch unheimlich freundlich. Noemi als Protagonistin hat mir gefallen. Sie ist nicht die typische junge Frau aus den 50ern, die sich vor ihrem Schatten fürchtet, sondern steht mit beiden Beinen fest im Leben und weiß, was sie will, studiert ebenso gern wie sie sich auf Parties vergnügt. Das Buch wird aus ihrer Perspektive erzählt, wir bekommen viel von ihrer Gedankenwelt (rationell und nicht ständig am rumschmachten!) und ihrer Traumwelt (von Mal zu Mal in den Irrsinn abgleitend, was einen guten Teil der Atmosphäre des Buches ausmacht!) mit. Und ich habe wirklich mit ihr mitgefiebert, wie sie versucht, die Mysterien um das Haunted House aufzudecken und dabei (fast) alleine steht. Ich habe mir genau wie sie den Kopf darüber zerbrochen, was denn nun der Schlüssel zu dem Rätsel ist,habe Theorien aufgestellt und wieder verworfen. Lange fragt man sich, ob es nun ein übernatürlicher Roman ist oder ein historischer, bis die Situation Noemi immer mehr entgleitet. Und gerade das fand ich so stark an dem Buch - die Autorin schafft es, eine beklemmende Stimmung in dem schimmeligen Herrenhaus zu erzeugen, die von Nacht zu Nacht stärker wird - aber so subtil ist, dass man sich fragt, ob man sich das alles nur einbildet. Aber da war doch die Gestalt, oder? Das war richtig gut gemacht. Wobei ich auch zugeben muss, dass mir die ersten zwei Drittel besser gefallen haben, als das letzte, obwohl es das actionreichste war. So merkwürdig ist manchmal der Geschmack. Wer einFan von starken authentischen Hauptfiguren und gepflegtem Grusel ist, dem sei „Der mexikanische Fluch“ wärmsten empfohlen.

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