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Rezension zu
Der mexikanische Fluch

Atmosphärisch

Von: Eule und Buch
19.11.2022

Die junge Noemí genießt das Partyleben in Mexico City in den 50er Jahren. Als ihr Vater möchte, dass sie nach dem Rechten bei ihrer Cousine Catalina im ländlichen Hochland Mexikos schaut, ist sie daher nicht besonders begeistert. Doch als sie Catalinas Brief an die Familie selbst liest, in welchem steht, dass ihr Ehemann sie vergiften will, macht sie sich auf den Weg. Im alten Gemäuer High Place, trifft sie die englische Familie Doyle, in die Catalina eingeheiratet hat. Als sie selbst von Albträumen geplagt wird und beginnt, zu schlafwandeln, merkt sie schnell, dass etwas in dem heruntergekommenen Haus nicht mit rechten Dingen zugeht. „Der mexikanische Fluch“ bedient einige Tropes, die typisch für das Gothic Horror Genre sind. Da ist zum Beispiel das verfallene Haus auf dem Berg, mitten im Nebel, in dem es zu spuken scheint. Im Gegensatz zu klassischen Büchern dieses Genres setzt sich „Der mexikanische Fluch“ aber mit Themen wie etwa Kolonialismus auseinander und setzt sie in Bezug zur Handlung. Dies habe ich als große Bereicherung für das Genre als Ganzes empfunden. Ebenfalls anders als die klassischen Gothic Horror Bücher ist die Protagonistin, welche eben keine hilflose Frau in Nöten ist, sondern eine mit starkem Willen und einer ganz eigenen Motivation. Noemí habe ich als großartigen Hauptcharakter empfunden, die genau zu dieser Geschichte gepasst hat. Und auch wenn ich ihre aufmüpfige Art manchmal als etwas zu stark empfunden habe (was wohl vor allem daran liegt, dass ich beim Rauchen im Haus ganz auf der Seite der Hausherren war), war sie doch ein sehr guter und konstanter Charakter. Insgesamt hat mir die Art der Autorin, Charaktere zu beschreiben, in diesem Buch sehr gefallen. Es hat nie lange gedauert, bis ich ein sehr klares Bild vor Augen hatte, wie eine Person ist. Und jeder einzelne Charakter passte einfach genau in dieses Buch. „Der mexikanische Fluch“ ist allgemein ein eher langsames, atmosphärisches Buch, welches eine ganze Weile braucht, um den ganzen Horror auszupacken. Für Lesende, die nach und nach einem Geheimnis auf die Schliche kommen wollen, ist dieses Buch ideal. Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Hauses und der Umgebung. Ich habe mich sofort in dieser Atmosphäre gefangen gefühlt, ganz ähnlich wie es Noemí und Catalina tun. Doch neben dem übernatürlichen Horror gibt es noch den sehr realen Horror, welcher sich vor allem in Rassismus niederschlägt. Die Vermischung dieser beiden Bereiche hat meiner Meinung nach sehr gut funktioniert. Etwa das letzte Drittel des Buches nimmt ziemlich plötzlich Fahrt auf und entwickelt dadurch einen Sog, dem ich mich schwer entziehen konnte. Auch wenn mich persönlich die Atmosphäre zuvor bereits überzeugen konnte, so konnte ich das Buch gegen Ende kaum noch aus der Hand legen. Fazit: „Der mexikanische Fluch“ ist ein Buch, welches ich besonders Lesenden empfehlen möchte, welche atmosphärische, langsame Bücher schätzen. Der Horror ist gut umgesetzt und durchzieht die Seiten auf verschiedene Weisen. Insgesamt ist dies ein gelungenes Gesamtpaket, welches mir durchweg gefallen hat.

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