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Rezension zu
Der mexikanische Fluch

Schaurig schön – ein absolutes Highlight

Von: Barbaras Bücherbox
07.11.2022

Als Noemis Vater einen ungewöhnlichen Brief seiner Ziehtochter Catalina erhält, die erst kurz zuvor in eine für Noemis Vater nicht standesgemäße Ehe eingewilligt hat, schickt er seine Tochter Noemi in das alte Herrenhaus High Place der Familie Doyle, in der Catalina mit ihrem neuen Mann Virgil wohnt. Catalina behauptete in ihrem Brief, Virgil würde sie vergiften, was dieser jedoch vehement bestreitet. Da der ehemalige Reichtum der Doyles versiegt ist, vermutet Noemis Vater in Virgil einen Mitgiftjäger und fürchtet nun um das Wohlergehen seiner Ziehtochter. Als Noemi in dem kleinen Örtchen ankommt und von Francis, Virgils Cousin, in das alte Herrenhaus gefahren wird, trifft sie ihre Cousine in niedergeschlagener Stimmung und – angeblich durch eine Tuberkulose – schlechter Gesundheit an. Das Haus der Familie Doyle ist in einem verwahrlosten Zustand: Schimmel wuchert überall und die Silbermine, die einst für Reichtum gesorgt hat, ist seit vielen Jahren versiegt. Doch nicht nur das Haus heißt Noemi nicht willkommen, auch Familie Doyle verhält sich ihr gegenüber abweisend und regelrecht hasserfüllt. Und da außer Noemi selbst niemand Catalina helfen will, macht sie sich in das nahgelegene Örtchen auf, um einen Arzt um Rat zu bitten – und erfährt dabei die schreckliche Vergangenheit von High Place, der Silbermine und der Familie Doyle. Auf die Übersetzung dieses Buchs habe ich lange gewartet, denn alles daran trifft genau meinen Geschmack: Ein altes Anwesen, in dem es spuken soll, eine etwas weiter zurückliegende Vergangenheit, ein Familiengeheimnis und eine interessante junge Frau, die all dem ihre Stirn bietet. Noemi ist eine sehr ungewöhnliche Figur: sie ist stark, aber flatterhaft, sie flirtet gern und ist sich ihrer Vorzüge mehr als bewusst. Es war regelrecht erfrischend, eine so selbstbewusste Frau als Protagonistin in einem Roman zu haben, der (vermutlich) in den 50er oder 60er Jahren Südamerikas spielt. Moreno-Garcia schafft es zudem, das klassische altenglische Spukhaus-Setting nach Mexiko umzusiedeln, wobei sie sowohl die wunderbar schaurigen Elemente, wie sie z. B. Daphne Du Maurier oder Emily Bronte gern verwendeten, eines alten Herrenhauses als auch die mexikanische Folklore und den katholischen Glauben miteinander verbindet. Und obwohl meine Erwartungen sehr hoch waren, wurden sie mehr als erfüllt. Der Schreibstil ist wundervoll – sowohl altmodisch als auch frisch – und die Geschichte sowohl absolut spannend als auch teilweise sehr ekelerregend. Moreno-Garcia verzichtet nicht auf einen gewissen Gore-Faktor und hat es geschafft, dass ich einige Male angewidert war. Das ist es, was ich mir von einem Horror-Roman erwarte und kann das Buch vor allem Lesern empfehlen, die eine Schwäche für alt-englische Klassiker wie Meine Cousine Rachel oder Sturmhöhe haben. Große Liebe von mir!

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