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Rezension zu
Versteckte Wunder

Versteckte Wunder in Rotterdam

Von: Barbara Imruck
04.10.2022

Ernest van der Kwast kannte ich nicht. Ich entdeckte das Buch mit den Erzählungen aus und über Rotterdam bei Stöbern in der Online-Vorschau des btb Verlags. Und ich hatte nach Jahren wieder Lust auf einen Erzählband. Warum also nicht einmal einen moderneren? Sonst griff ich bisher stets zu Klassikern. Klappentext Vom Fensterputzer des größten Gebäudes der Niederlande, der drei Monate älter ist, wenn das letzte Fenster geputzt wird und dann wieder anfängt, bis hin zur Poletänzerin in einem Nachtclub, die den Autor bei ihrem Auftritt ansieht, wie es noch keine Frau getan hat. Er stellt dem Leser Menschen vor, die man nicht kennt, die einen aber umso mehr verzaubern: einen Taxifahrer mit Tourette-Syndrom; einen Feuerspucker, der es mit einem Panzer aufnimmt; einen Pianisten, der zwischen gebrauchten Waschmaschinen und Staubsaugern Konzerte gibt. Ein Buch voller Menschlichkeit und wunderbarer Geschichten, die dazu anregen, besser hinzusehen und zuzuhören. Die Geschichten waren zum Teil sehr berührend. Vor allem die Erzählung über den Pianisten, der zwischen den gebrauchten Waschmaschinen und Staubsaugern Konzerte gibt, hat mich ganz arg berührt. Es ist van der Kwast auch insgesamt gelungen, mich mit seiner Sprache zu erreichen. Ich war beim Lesen an diesen Orten, traf diese Menschen. Und dass, obwohl die Erzählungen wirklich sehr kurz waren. Häufig waren es gerade mal drei Seiten, auf denen wir in die Geschichte eines Menschen eintauchen durften. Das ist auch der Grund, warum mich das Buch jedoch letztlich nicht ganz erreichen konnte. Die Erzählungen waren mir zu kurz. Ich lese unter anderem deshalb sehr selten Erzählungen, weil sie mir an sich meist zu kurz sind und ich lieber tiefer und länger in eine Geschichte eintauche. Dreieinhalb Seiten sind für mich dadurch wirklich absolut zu kurz. Dennoch muss ich gerade deshalb hier noch einmal unterstreichen, wie gelungen ich es vom Autor fand, mich auf diese kurze Art und Weise nach Rotterdam zu holen und die Menschen fühlen zu können, um die es in seinen Erzählungen geht.

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