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Rezension zu
Das unglaubliche Leben des Wallace Price

Ein schönes Fantasybuch

Von: paperlove
25.05.2022

Nachdem mir T.J. Klune mit "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" im vergangenen Jahr ein Lese-Jahreshighlight beschert hatte, war mir auf Anhieb klar, dass ich auch das nächste Buch des Autors lesen würde. Dieses Mal hat sich der Autor mit den Themen Tod und Sterben auseinandergesetzt, über das in unserer Gesellschaft ja oftmals lieber nicht gesprochen wird. Das Thema kommt nicht von ungefähr, denn wie Klune im Nachwort verrät, hat er in seiner Vergangenheit einen Verlust erlebt, der ihn sehr getroffen hat. Und gerade dadurch kann ich mir vorstellen, dass das Buch für viele einen Trost darstellen könnte, denen es ähnlich ergangen ist. Ich selbst bin bisher von Todesfällen im engsten Familienkreis verschont geblieben, sodass mir das Thema nicht ganz so nahegegangen ist, wie man es bei der Thematik vielleicht erwarten könnte. Doch wer jetzt denkt, dass das Buch durch die Themen bedrückend, deprimierend oder gar schwerfällig ist, den kann ich beruhigen. Wie auch schon in seinem vorherigen Werk gelingt dem Autor die Auseinandersetzung mit dem Tod auf so fantasievolle Weise, dass die Erzählung eine gewisse Lockerheit mit sich bringt. Einen grossen Beitrag dazu leisen erneut die vielschichtigen Charaktere, die alles andere als perfekt sind und gerade durch ihre Schwächen meine Sympathie gewinnen konnten und auch für die ein oder andere amüsante Szene sorgen. Allen voran spielt Protagonist Wallace Price dieses Mal die Hauptrolle, der unerwartet stirbt und damit in eine Art Zwischenwelt gelangt, in der er einigen Menschen - und auch Wesen - begegnet, die ihn nachhaltig verändern. Der Fokus des Buches liegt hauptsächlich im Loslassen und der Akzeptanz, dass das Leben endlich ist. Und dass das gar nicht so einfach ist, erleben wir beinahe hautnah durch Wallace Augen. Er beabsichtigt, trotz seines Todes, nicht so bald durch die Tür hindurchzutreten, der ihn unumkehrbar ins Jenseits (wie das auch immer aussehen mag) befördern würde. Und das stellt das Leben von Hugo und seinen Angestellten mächtig auf den Kopf. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, doch irgendwie wollte dieses Mal der Funke nicht gänzlich überspringen, wie es beim Vorgänger der Fall war. Obwohl die Charaktere wieder nicht unterschiedlicher sein könnten, habe ich dieses Mal keinen so fest ins Herz geschlossen, wie beim letzten Buch. Vielleicht auch deshalb, weil sich Protagonist Wallace doch ein bisschen wie ein Abziehbildchen des Protagonisten aus Mr. Parnassus Heim angefühlt hat, dessen Entwicklung dieses Mal wieder ähnlich ablief, wie im Vorgänger. Ausserdem waren mir manche Szenen, Gespräche und vor allem Aussagen dieses Mal stellenweise ein bisschen zu gewollt bedeutungsschwanger, was in meinen Augen nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, da das Thema Tod in meinen Augen genug Stoff zum Nachdenken mit sich bringen würde. Fazit: In T.J. Klunes neustem Werk befasst er sich mit den Themen Tod und Sterben, die durch eine fantasievolle Erzählung aber keineswegs so schwerfällig sind, wie man es vielleicht erwarten würde. Das Buch könnte vor allem für Leser:innen einen Trost und ein Zufluchtsort darstellen, die erst kürzlich einen Todesfall erlebt haben. Mich hat der Protagonist und seine Entwicklung nur etwas zu sehr an den Vorgänger erinnert, sodass ich dieses Mal nicht die volle Sternenzahl vergeben kann. Alles in allem ist es aber dennoch eine schöne Geschichte, die ich trotz kleinerer Schwächen weiterempfehlen kann.

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