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Rezension zu
Sea Change - Eindrücke einer bedrohten Schönheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Meer, es steckt in uns allen.

Von: Kati
15.05.2022

Es gibt Lebewesen, die faszinieren einen von Beginn an. Bei mir sind das zum Beispiel Oktopoden - seit ich als Kind in einem Ozeaneum einen beobachten konnte. Seitdem ist mein Interesse an den wirbellosen Tieren, die in ihrer Intelligenz Hunden und Katzen ähneln, ungebrochen. Deswegen musste ich natürlich auch die Netflix-Doku "Mein Lehrer, der Kraken" ansehen, die einen für eineinhalb Stunden in eine ganz andere Welt abtauschen lässt. Wer den Alltag mal kurz hinter sich lassen möchte, dem sie sie unbedingt ans Herz gelegt! Wir begegnen dem Naturfilmer Craig Foster an einem privaten Tiefpunkt in seinem spannenden Leben und erleben live mit, wie die atemberaubende Vielfalt und Kraft des Ozeans ihn heilt.. Er taucht vor der afrikanischen Küste täglich in einem eiskalten Gebiet - ohne Neoprenanzug und Sauerstoffgerät! - in einem Kelp-Wald. Das hat nicht nur Einfluss auf seine Physis, sondern macht auch einen ganz gewaltigen Eindruck auf seine Psyche. Das größte Highlight seiner Tauchgänge jedoch ist es, als sich ein Oktopus-Weibchen irgendwann tatsächlich mit ihm "anfreundet", ihn nicht nur akzeptiert, sondern mit ihm interagiert, schwimmt und spielt. Und es ist wunderschön, die Beiden dabei beobachten zu können! Das zum Film gehörende Buch "Sea Change" geht noch einen Schritt weiter und bietet nicht nur eine unheimliche Vielzahl an maritimer Information und großformatige, farbenprächtige Bilder der ungewöhnlichsten Meeres-Bewohner, sondern zeigt auch die persönliche Reise von Craig Foster und Ross Frylinck, einem Fotografen, der ihn immer öfter auf seinen Tauchgängen begleitet. Es geht nicht mehr nur um die See, sondern auch um Afrika als Wiege der Menschheit und die spirituelle Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Craig begreift sich selbst immer mehr als Teil des großen Ganzen, nicht als Eindringling, sondern als etwas, dass er "ursprüngliche Gestalt" nennt. Ross bleibt da ein wenig mehr auf dem Boden und ist für den oder die skeptische Leser*in etwas zugänglicher. Das ist auch schon der einzige Punkt, den ich an diesem fantastischen Buch zu kritisieren habe: ein bisschen eso mutet das Ganze mitunter schon an - aber das lässt sich gegenüber den fantastischen Bildern und der nie ausgesprochenen, aber immer mitschwingenden Botschaft vernachlässigen: schützt die Umwelt, schützt die Meere - sonst verlieren wir einen unwiederbringlichen Teil unseres Seins. Ein eindringliches Plädoyer in der wohl schönsten möglichen Form! 🦑🦈 «Der Mensch verliert seine geschärften Sinne und stumpft ab. Ein kümmerlicher Rest dessen, was einmal unsere Großartigkeit ausmachte, tastet im Dunkeln umher und versucht seine Zerrüttungen mit pharmazeutischem Irrwitz zu kurieren.»

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