Rezension zu
Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt

Das Leben von Clärenore Stinnes wäre selbst in der heutigen Zeit noch sehr beeindruckend. Wenn man nun bedenkt, dass es fast 100 Jahre her ist, dass Clärenore Stinnes sich in eine Männerdomäne gewagt hat, kann ich nur sagen: Chapeau ! Ihr Mut wurde mit Erfolg belohnt, da sie die erfolgreichste Rennfahrerin Europas war. Obwohl Clärenore mit dem was tut gutes Geld verdient und damit den Betrieb ihre Familie unterstützt, stößt sie auf Widerstand. Viel lieber wäre es ihrer Mutter, wenn sie sie einen einflussreichen Mann heiraten und Kinder bekommen würde. Aber Clärenore lässt sich nicht aufhalten, sie lebt ihre Träume und ignoriert gesellschaftliche Zwänge und Normen. Voller Tatendrang bereitet sie ihre Weltreise vor, zu der sie mit zwei Technikern und dem Fotografen Carl-Axel Söderström in einem serienmäßigen Adler Standard aufbricht. Die Reise ist anstrengend und beschwerlich, nicht alles läuft wie geplant. Vieles ist heute so gar nicht mehr vorstellbar. Aber der Autorin gelingt es gut, die Atmosphäre der fremden Länder, die Gegebenheiten und die Anstrengungen, die mit dieser Reise verbunden sind, zu transportieren. Mich hat das Leben von Clärenore Stinnes sehr beeindruckt. Für mich war dieses Buch ein Abenteuerroman, ein wenig Liebesgeschichte und eine Biografie in Einem.