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Rezension zu
Leichenschilf

Was für eine Tour de Force! Starker Cold Case für Kristoffer Bark

Von: derMüller
13.04.2022

Zum Inhalt: Vor fünf Jahren ist Vera kurz vor Ihrer Hochzeit in Hampetorp verschwunden. Mit einem Boot fuhr sie auf den Hjälmaren. Veras Freundin Matilda sprang im letzten Moment mit ins Boot. Matilda wird ertrunken gefunden. Doch Vera ist seitdem verschwunden. Veras Vater, Kriminalinspektor Kristoffer Bark, sucht sie heute noch. Seine ganze Freizeit verbringt er so. Auch das Osterwochenende 2018 ist er am Hjälmaren. Den verrückten Polizisten nennen ihn die Anwohner. Denen geht er seit Jahren mit den Befragungen auf die Nerven. Nach Kristoffers Ausrastern am Osterwochenende verdonnert seine Chefin ihn zur Leitung eines neuen Cold Case Teams. Und Kristoffer nutzt die Gelegenheit als ersten Fall das Verschwinden von Camilla Hörlin zu beackern. Camilla sah Vera auffallend ähnlich und wurde zuletzt am Hjälmaren gesehen. Hat der gleiche Täter Vera und Camilla verschwinden lassen? Meine Meinung: Kristoffer finde ich stark. Ein traumatisierter Ermittler, der seine Wut kaum im Griff hat. Die kocht plötzlich hoch. Dann brüllt er schon mal den Wind an. Sein Privatleben hat er eingestellt. Seine Zeit geht für die Suche nach seiner verschwundenen Tochter Vera drauf. Sonst kümmert er sich um seine abgestürzte Ex-Frau Ella. Seit Veras Verschwinden wurde aus Ellas Hang zum Alkohol eine Sucht nach rezeptpflichtigen Tabletten. Allein am Osterwochenende hat Ella zweimal eine Überdosis und Kristoffer muss sie wiederbeleben. Er muss Veras Verschwinden aufklären, bevor Ella sich mit Alkohol und Pillen umbringt. Nur das kann sie retten. Bis dahin versucht er sie zu einem Entzug zu zwingen oder in die Psychiatrie zu stecken. Nach Kristoffers Ausrastern am Osterwochenende verdonnert seine Chefin Regina Zimmermann ihn zur Leitung eines neuen Cold Case Teams. Der auf Hochtouren laufende Kristoffer soll einen Gang runterschalten und in ruhigem Tempo arbeiten. Kristoffers Chefin hat das Team nach seinen Schwächen zusammengestellt. Mit dem Polizeianwärter Alex Molin ist Kristoffer am Karfreitag aneinandergeraten. Alex wollte sich mit seinem Polizeiausweis in der Schlange vordrängeln. Henrik Larsson ist ein Hypochonder und fast immer ist eins seiner fünf kleinen Kinder krank. Nach der letzten Zusammenarbeit hat Henrik sich übel über Kristoffer bei der Chefin beschwert. Das Team braucht also, um sich zusammenzuraufen. Bis auf die krank geschriebene Kriminalinspektorin Sara Bredow. Die ist nicht da. Mein Fazit: Leichenschilf ist der erste Cold Case für Kristoffer und sein Team. Dass die Hälfte des Buchs die Gedanken von Denise Groth enthält, habe ich nicht gebraucht. Denise arbeitet als Textildesignerin in Hampetorp, nachdem sie das Haus von ihrer Oma Hedda geerbt hat. Auch Denise sieht Vera auffallend ähnlich. Die vielen Szenen von Denise nehmen aber den Druck raus, den der Krimi sonst aufbaut. Leichenschilf hat keine klassische Spannungskurve, kein rasantes Erzähltempo. Aber Kristoffer ist eine Naturgewalt. Sein Trauma, sein Leid, sein Ringen, mit sich selbst. Das ist der Motor, der diesen Krimi antreibt. Leichenschilf ist eine wahre Tour de Force für Kristoffer und ein so starker erster Fall für sein Cold Case Team. Der Krimi hat eine geniale Auflösung. Den Täter hätte ich nie geraten. Antworten auf wenige offene Fragen zum Schluss gibt es erst in Witwenwald, dem nächsten Band der Reihe. Den lese ich bestimmt.

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