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Rezension zu
Boy meets Girl

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein leichter, feiner Frühlingsregen (Spoiler!)

Von: Marieszeilenliebe
04.04.2022

Die Protagonistin Nora, um die 50 Jahre alt, muss einen Schicksalsschlag hinnehmen, als sie bei ihrem Ehemann Paul den Schlüpfer einer anderen Frau findet und feststellen muss, dass ihr Mann sie - mal wieder - betrogen hat. In der Folge würde jeder erwarten, dass sie wütend wird und ihn verlässt - doch das tut Nora nicht. Sie bleibt stattdessen wie immer ruhig, wechselt jedoch mit ihrem Mann kein Wort mehr. Dieser macht sich für einige Monate auf eine berufliche Reise nach Rom auf und lässt Nora zurück, unwissend, was sie tun soll. Trotz der vielen Affären ihres Mannes hatte sie bis jetzt nicht den Schritt gewagt, ihn zu verlassen. Vorgegeben hatte sie als Grund immer ihre Tochter, doch diese war seit Jahren ausgezogen und studierte andernorts. So muss sie sich eingestehen, dass sie Paul bisher nicht verlassen hatte, weil sie mit ihrem Leben in alltäglicher Gewohnheit zufrieden war. Doch die Begegnungen mit zwei Männern ändern ihre Einstellung. Der junge Englischlehrer Gregory, den sie im Supermarkt trifft und mit dem sie schließlich eine Affäre beginnt - und Yann, ein guter Freund aus alten Studienzeiten, den sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen hatte und dem sie auf dem städtischen Markt zufällig begegnet. Nora ist Paartherapeutin und schreibt erfolgreich Beziehungsratgeber, doch in ihrer eigenen Beziehung wirkt sie ratlos, naiv und überhaupt nicht entscheidungsfreudig, was ihre Zukunft angeht. Deshalb überrascht sie umso mehr, als sie gegenüber Yann aus dem Nichts preisgibt, dass sie ihren Mann Paul verlassen will. Sie müsse lernen, allein zu sein und nur das zu machen, was sie möchte. Unterstützt wird sie telefonisch von ihrer besten Freundin Lou, die in London wohnt und ihr immer wieder einen Schubs verpasst, damit sie doch Entscheidungen trifft. Im Verlauf des Jahres trifft sie sich abwechselnd mit Gregory und Yann und obwohl sie sich in Gregorys Nähe wohlfühlt, scheint sie nicht wirklich glücklich zu werden mit ihm. Ganz anders ist das, wenn sie sich mit ihrem Freund Yann auf einen Spaziergang trifft und stundenlang quatscht. Doch schon bald merkt sie, dass sie mehr möchte, als bloße Freundschaft, und dass, obwohl Yann gebunden ist. Das Buch ist in lockerer Weise geschrieben und lässt einen freudig für einige Stunden abtauchen - ganz nah in Noras Kopf und ihren Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, die ihr Leben in eine ganz andere Richtung lenken könnten. In Noras Geschichte zeigen sich eindrucksvoll Schwierigkeiten, die vielen von uns in der Gesellschaft begegnen und verzweifeln lassen - doch sie gibt Mut, dass man auch spät noch sein Glück finden kann und sein Leben neu starten kann. Für Nora ist dies ein langer Prozess der Selbstfindung - sie probiert Neues aus und schwelgt in der Vergangenheit - doch gibt sie wenig über ihre Emotionen preis. Insgesamt bringt einen dieser Schicksalsroman oftmals selbst zum Nachdenken und Reflektieren, doch eine Spannung innerhalb der Geschichte voll mit Dramatik ist nicht zu erwarten. Vielmehr versprüht der Roman einen leichten, feinen Frühlingsregen …

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