Rezension zu
Boy meets Girl

"Boy meets Girl", so beginnen viele klassische Liebesgeschichten. Dieser Roman beginnt jedoch damit, dass eine endet. Nora steht vor den Scherben ihrer Ehe. Kurz darauf begegnet sie einem jungen Mann und auf einem alten Bekannten von früher. Mit dem einen beginnt sie eine Liebesbeziehung, mit dem anderen eine enge Freundschaft. Doch ist das wirklich das, was sie will? Ironischerweise hat Nora, die von Beruf Paartherapeutin ist, nämlich von eigenen Liebesangelegenheiten so gar keine Ahnung. Ich brauchte eine Weile, um in das Buch "reinzufinden" und mich an den Schreibstil der Autorin zu gewöhnen. Man wird nämlich gleich zu Anfang ohne große Umschweife und Einleitungen mitten in die Handlung (in diesem Fall das Ehe-Aus) der Protagonistin Nora geworfen. Nach einigen Kapiteln war ich aber damit warm geworden und habe mitgefiebert wie es mit Nora, ihrem Leben und den Männern weiter geht. Boy meets Girl ist ein Buch, das sich vor allem um den Alltag von Nora mit all seinen Licht- und Schattenseiten dreht. Dennoch macht genau dieses Alltägliche den Reiz aus. Man erlebt förmlich mit, wie Nora hin und hergerissen ist zwischen dem was gerade ist, dem was war und dem was kommen könnte. Außerdem versteht es die Autorin, ihrem Werk eine Spur Humor mitzugeben ohne gewollt witzig zu wirken sowie genug Emotion ohne kitschig zu werden. Für mich ein toller Roman, der seinen besonderen Reiz erst im Verlauf der Handlung immer weiter entfaltet.